Gefahr für die GemeindeLindlar hat im Kreis die meisten Corona-Fälle
Lindlar/Oberberg – Mit 30 bestätigten Covid-19-Infektionen hat die Gemeinde Lindlar die meisten Fälle aller Kommunen in Oberberg. „Das Hauptproblem in Lindlar ist, dass die Altersstruktur hoch geht“, sagt Dr. Thomas Aßmann, Hausarzt und Internist aus Lindlar. Viele der Infizierten in Lindlar seien schon im höheren Alter, dort verlaufe die Erkrankung oft schwerer.
Der Mediziner verweist auf den Verlauf der „Spanischen Grippe“, die vor 100 Jahren weltweit grassierte und sehr viele Opfer forderte. „Auch da war die zweite Welle sehr viel schlimmer als die erste Welle, und wir stehen jetzt am Beginn der zweiten Welle.“ Er gehe davon aus, dass die Covid-19-Infektionszahlen in den kommenden Monaten weiter deutlich ansteigen.
Jeder sollte sich in Zurückhaltung üben
Was ist zu tun? Jeder Einzelne sei zur Zurückhaltung aufgefordert. „Keine Reisen, keine Partys, die sozialen Kontakte einschränken, und regelmäßig Hände waschen“, so seine Empfehlung. Aßmann rät dazu, wie in Italien eine generelle Maskenpflicht im öffentlichen Raum einzuführen. Um die Situation an den Schulen zu entschärfen, solle man auf versetzten Unterricht setzen.
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Daneben schlägt der Lindlarer Arzt vor, die Bundeswehr einzusetzen, um Gesundheitsämter und Arztpraxen, die schon jetzt am Limit arbeiten würden, zu entlasten. „Wenn wir die Soldaten jetzt anlernen, damit sie die Abläufe kennenlernen, dann können wir darauf zurückgreifen, wenn wirklich Not am Mann ist“, so Aßmann. Er vergleicht die Situation mit einem Waldbrand. Feuerschneisen müsse man schlagen, bevor der Brand seine größte Ausdehnung erreiche. (cor)