Lindlar – Kaum hat die Gemeindebücherei in der Eichenhofstraße nach wochenlangem Lockdown wieder geöffnet, da steht schon die nächste Schließung an. Vom 14. Juni bis Anfang Juli bleibt die Bücherei zu. Doch dieses Mal ist nicht das Coronavirus schuld, sondern ein Umzug. Die Bücherei zieht aus der Alten Schule direkt an den Marktplatz, ins 1. Obergeschoss des Rewe-Markts, neben die Tanzschule Leyer. Die Räume dort stehen seit Jahren leer.

Für die Bücherei bedeute der Umzug eine klare Verbesserung, betonen Isabelle de Rochette vom Büchereiteam, Doris Kisters (Lindlar-Kultur), Bürgermeister Dr. Georg Ludwig und Marlene Esser, die Vorsitzende des Fördervereins, bei einem Pressegespräch am gestrigen Dienstag.

Im Vergleich zum jetzigen Standort in der Alten Schule erhält die Bücherei 50 Prozent mehr Platz. Im Rewe-Markt sind es rund 300 Quadratmeter Fläche, gegenüber 200 am jetzigen Standort. Auch die Parksituation sei am Marktplatz besser, für Bewohner des Pfarrer-Braun-Hauses, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, rückt die Bücherei in erreichbare Nähe – zumal der Rewe-Markt über einen Aufzug verfügt. „Die Barrierefreiheit ist uns ganz wichtig“ betont de Rochette. Sie hofft, dass auch Familien, die im Rewe-Markt einkaufen, so ganz nebenbei das Angebot der Bücherei entdecken.

Spendenaufruf

Der Förderverein Gemeindebücherei Lindlar bittet um Spenden für neue Möbel und Bücher. Ein anonymer Großspender wird jeden gespendeten Beitrag verdoppeln. Weitere Infos online unter

www.foerderverein-

buecherei-lindlar.de

Die Bücherei ist seit Corona sehr auf Spenden angewiesen

Die Gemeindebücherei besitzt rund 22 000 Medien, die ständig aktualisiert würden, sagt de Rochette: „Ohne aktuelle Medien kommen die Leser nicht.“ Zu den Neuanschaffungen trägt der Förderverein der Bücherei maßgeblich bei. Von den rund 10 000 Euro, die jährlich für neue Medien bereit stehen, übernimmt er rund die Hälfte. Doch die Kasse des Vereins ist geschrumpft, weil Feste und die Cafeteria, sonst eine sichere Einnahmequelle, seit Beginn der Pandemie weggefallen sind. Darum ruft der Verein zu Spenden auf. Die Gemeinde Lindlar hat für den Umzug der Bücherei 15 000 Euro im Haushalt eingestellt. Zudem habe man mehrere Förderanträge gestellt, so Ludwig, unter anderem für zwei Medienarbeitsplätze. Ob die Gemeindebücherei den Zuschlag erhält, steht noch nicht fest.

Bei der Auswahl des Bodenbelags, der Wandfarbe und der Plissees für den Sonnenschutz in den neuen Räumen durften die ehrenamtlichen Büchereimitarbeiter mitentscheiden.