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Kreisbauernschaft OberbergHöherer Mindestlohn wäre großes Problem für Betriebe

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Müssten Oberbergs Obstbauern Erntehelfern einen höheren Mindestlohn bezahlen, könnte das manchen Betrieb in Schwierigkeiten bringen.

Oberberg – Sollte die kommende Bundesregierung auch für die Landwirtschaft einen höheren Mindestlohn beschließen, so fürchtet Franz Bellinghausen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft, dass etliche Landwirtschaftsbetriebe Oberbergs in Schwierigkeiten geraten könnten: „Auf jeden Fall die Betriebe, die in den Erntezeiten auf die Unterstützung von Aushilfen angewiesen sind.“

Damit reagiert der Engelskirchener auf einen offenen Brief von Christoph Nagelschmitz, dem Präsidenten des in Bonn ansässigen Provinzialverbandes Rheinischer Obst- und Gemüsebauern, an die rheinischen Bundestagsabgeordneten von SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen: Diese sollen bei ihren Koalitionsverhandlungen auch einen neuen Mindestlohn in Höhe von zwölf Euro pro Stunde berücksichtigen. Zurzeit liegt dieser bei den üblichen 9,50 Euro.

Obst und Gemüse: Höherer Lohn erfordere Preissteigerung

Das sei zwar gut gemeint, findet Bellinghausen, sei aber nicht zu stemmen, „wenn die Preise für Obst und Gemüse nicht ebenfalls steigen“. Dass die Kunden mehr Geld für solche Lebensmittel ausgeben, bezweifelt der Vorsitzende der Kreisbauernschaft jedoch. Große Höfe mit Gemüseanbau, die bei der Ernte zusätzliche Beschäftigte engagieren, seien in Oberberg kaum ansässig, wohl aber Betriebe, die Obst anbauen. „Und weil der Mindestlohn natürlich auch für Kräfte aus dem Ausland gilt, steigen für diese Kolleginnen und Kollegen die Kosten immens.“

Mit seinem Vorstoß möchte Nagelschmitz, wie er schreibt, verhindern, dass immer mehr Obst- und Gemüse-Importe aus Billiglohnländern heimische Produkte verdrängen und immer mehr heimische Betriebe dichtmachen müssen. „Immer häufiger müssen sich unsere Lieferanten einem Preiskampf stellen, den sie wegen der niedrigeren Lohnkosten in den Konkurrenzländern nicht gewinnen können“, so der Präsident.

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Dabei seien regionale Produkte klimafreundlich und ihre Transportwege kurz. Außerdem genügten sie höchsten Anforderungen, so Nagelschmitz.