„Foodsharing“Oberberger retten Nahrung vor dem Müll

Viele Lebensmittel wandern in Supermärkten schon einen Tag nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums in den Müll. Aus solchen Zutaten kochten Christian Potthoff und Michaela Bräutigam eine Mahlzeit.
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Wipperfürth – Ein 25 Kilogramm-Sack Reis, der im Großmarkt mit einem Messer beschädigt wurde. Pralinen, deren Mindesthaltbarkeitsdatum einen Tag abgelaufen ist oder Spargel, dessen Enden schon leicht trocken sind – solche Lebensmittel hat die Initiative Foodsharing Wipperfürth kürzlich vor dem Geschenkhaus Waldmann in der Innenstadt an Passaten verschenkt.
Im Inneren des Geschäftes an der Unteren Straße zeigte Küchenchef Christian Potthoff derweil, was er mit den Lebensmitteln, die ohne den Einsatz der Initiative im Müll der Supermärkte gelandet wären, noch so zaubern kann. Potthoff hat lange in Wipperfürth das renommierte Restaurant Christians geführt. „Gerade haben wir Thai-Spargel gemacht und der kam sehr gut bei den Leuten an“, berichtet er.
Denn die so entstandenen Kreationen verteilte die Initiative Foodsharing ebenso an Passanten wie die anderen Lebensmittel. „Einem Großteil der Menschen ist gar nicht bewusst, wie viele Lebensmittel am Ende des Tages von den Supermärkten in den Müll wandern, obwohl sie noch ohne weiteres für den Verzehr geeignet sind“, erklärt Andrea Münnekehoff von der Initiative Foodsharing, zugleich Sprecherin des Kreisverbandes der oberbergischen Grünen.
Die Lebensmittel gibt es umsonst
Wie der Name schon verrät, geht es bei der Initiative darum, Essen und andere Artikel aus Supermärkten, die diese nicht mehr für den Verkauf anbieten dürfen oder können, an Menschen zu verteilen, die dafür Verwendung haben. Im Internet kann man sich bei Foodsharing registrieren und bekommt so umsonst Lebensmittel. „Ich finde die Idee klasse. Bis gerade hatte ich noch nie davon gehört“, sagt Beate Probst aus Halver, die den Stand an der Unteren Straße gerade durchstöbert. Sie könne sich durchaus vorstellen, sich zu registrieren.
Die Wipperfürther Tafel und der Mittagstisch der Ökumenischen Initiative profitieren von den Spenden, die an diesem Tag durch die Aktion gesammelt wurden, ebenso von dem Geld, welches das Geschenkhaus durch die Abgabe von Plastiktüten eingenommen hat.