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Drohte zu versinkenFeuerwehr rettet Bussard in Lindlar aus einem Gülletank

Lesezeit 3 Minuten
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Der gerettete Bussard. 

Lindlar – Aus einer lebensbedrohlichen Lage rettet die Feuerwehr in Lindlar am Dienstagmittag eine junge Greifvogel-Dame, die in einer Güllegrube zu versinken droht.

Mäusebussard am Morgen entdeckt

Am Dienstagmorgen entdeckt die Familie Raffelsiefen das Mäusebussard-Weibchen im Güllekeller ihres Bauernhofes im Lindlarer Ortsteil Mittelbreidenbach. Ob der Vogel eine Maus entdeckte und sich deshalb in den Beton-Bottich stürzte, bleibt Spekulation. Fest steht dagegen: Gülle hat das Federkleid ordentlich verklebt und verhindert einen Wiederaufstieg. Der Greifvogel flitzt orientierungslos über die oberste Gülleschicht, die die Sonne zu einer dünnen Kruste versteift hat.

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Die Feuerwehren aus Lindlar und Marienheide retten einen Bussard aus dem Gülletank eines Bauernhofs bei Lindlar. 

Die Raffelsiefens wenden sich an Robert Stahl, den für den Raum Linde zuständigen Jagdpächter. Zufällig engagiert sich Stahl für die Bergische Greifvogelhilfe in Rösrath. Der Experte fährt mit einem Kescher vor – muss aber schnell feststellen, dass sein Standard-Equipment in diesem Fall nicht ausreicht. Drei Meter sind es von der Oberkante bis zum Vogel und unter dessen Krallen und der Kruste blubbern zwei weitere Meter Gülle.

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Die Feuerwehren aus Lindlar und Marienheide retten einen Bussard aus dem Gülletank eines Bauernhofs bei Lindlar. 

Stahl telefoniert mit allerlei oberbergischen Behörden, inzwischen brennt die Sonne immer stärker auf die grüne Brühe. Auch die Ämter wissen nur eine Lösung: Um 12.04 Uhr wird der Löschzug Lindlar mit dem Stichwort „Tier in Not“ alarmiert. „Keine alltägliche und ganz sicher keine einfache Situation, vor die wir hier gestellt werden“, denkt Einsatzleiter Simon Zens, der mit 14 Frauen und Männern anrückt, mehrere Optionen durch.

Feuerwehr Marienheide hilft mit ihrem Teleskopmast

Denn über der Gülle waberten für Menschen giftige Dämpfe. Vor allem aber müsse man verhindern, dass eine Einsatzkraft bei der Rettungsaktion selbst versinkt. „Wir haben aus Seilen und Brettern eine Rampe gebaut und sie hinabgelassen – in der Hoffnung, dass der Vogel seine Chance erkennt“, erklärt Zens vor Ort.

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Der Löschzug I aus Lindlar rückte zur Tierrettung aus.

Der Bussard beachtet die hinabgelassene Treppe in die Freiheit zwar neugierig, mehr aber auch nicht.

Die Brandmeister beratschlagen untereinander und bitten dann in der Nachbarkommune um Hilfe. Kurz darauf rollt der Löschzug Marienheide mit dem 18 Tonnen schweren Teleskopmast nach Mittelbreidenbach. Auf der Siloplatte reihen sich allmählich die roten Autos aneinander, stellt Landwirt Werner Raffelsiefen fest.

Bussard ist jetzt in der Greifvogelstation Rösrath

Der Heier Mast lässt sich im vorderen Bereich des Leiterparks abknicken – genau dieser Vorteil soll nun bei der Vogelrettung genutzt werden. Gemeinsam mit dem Marienheider Feuerwehrmann Florian Kaiser steigt Greifvogelexperte Stahl inklusive Kescher in den Korb.

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Aus Marienheide rückte ein Fahrzeug mit Teleskopmast an. 

Der erste Fangversuch misslingt noch. Das Bussard-Weibchen flüchtet vor dem Netz und gerät dabei bedrohlich nahe an den Rand der Kruste. Der zweite Auswurf sitzt. Ein kurzes Piepen – mehr Widerstand bringt das erschöpfte Tier nicht mehr auf. Eilig wird die Korbbesatzung plus Vogel gegen 13.30 Uhr von der Feuerwehr aus dem Güllebehälter gefahren.

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Unter vielen neugierigen Blicken verfrachtet Robert Stahl den Bussard in einen Karton, der schon bereitsteht. Mit Tempo geht es danach zur Rösrather Greifvogelstation, wo das Tier einige Tage lang aufgepäppelt werden wird. Vor allem dürfte sich das Weibchen nach einer ausgiebigen Dusche sehnen.