Ehemaliges Sägewerk MesserschmidtSieben Hektar vor der Zwangsversteigerung

Das Sägewerk in Niederklüppelberg. Am Mittwoch soll das Areal zwangsversteigert werden. (Foto: )
Copyright: Sauer
Niederklüppelberg – Am Mittwochvormittag soll das Areal rund um das frühere Sägewerk Messerschmidt zwangsversteigert werden. Das Gelände umfasst 23 Flurstücke mit einer Gesamtfläche von fast sieben Hektar. Einen entsprechenden Termin hat das Amtsgericht Wipperfürth jetzt veröffentlicht. Die öffentliche Versteigerung soll am Mittwoch um 9 Uhr im Saal 2 des Amtsgerichts Wipperfürth, Gaulstraße beginnen.
Doch ob es tatsächlich zu einer Versteigerung kommt, ist noch nicht klar. Denn am Montagmittag wurde bekannt, dass sich mit der Sparkasse Kierspe-Meinerzhagen ein Gläubiger aus dem Verfahren zurückzieht. „Wir werden versuchen, die Grundstücke im freihändigen Verkauf zu veräußern – am Mittwoch aber trotzdem vertreten sein“, betont Pascal Freyer von der Kreditabteilung des Geldhauses.
Die Zwangsversteigerung angestoßen hat die „S Service Rhein-Ruhr GmbH“ mit Sitz in Oberhausen, die wiederum im Auftrag der Sparkasse Kierspe-Meinerzhagen arbeitet.
Sparkasse plant Verkauf auf dem freien Markt
Ebenfalls mit im Boot ist die Stadt Wipperfürth. „Es ist üblich, dass wir uns bei ausstehenden Grundabgaben an ein solches Verfahren anhängen“, erklärt Stadtkämmerer Herbert Willms auf Nachfrage. Willms bestätigt auch, dass das Gelände wegen der Ausweisung als Gewerbegebiet für die Stadt „durchaus interessant“ sei. Im Wipperfürther Rathaus ist man nun von der Entscheidung der Sparkasse überrascht. Die Stadt ist nun der einzig verbleibende Gläubiger im Verfahren. „Wir müssen uns jetzt beraten, wie wir darauf reagieren“, sagt Willms.
Von dem Gelände in Niederklüppelberg sind zwei Hektar als Gewerbefläche ausgewiesen. Auf ihr haben die 2014 in die Insolvenz gegangene Messerschmidt Holzverpackung GmbH und ihre Vorgänger vier Gebäudekomplexe betrieben, die zwischen 1956 und 2001 errichtet wurden.
Den Wert dieses Geländes hat der Gummersbacher Architekt Thomas Röttger im Auftrag des Amtsgerichts auf 374 000 Euro beziffert. Daneben umfasst das zum Verkauf stehende Areal umliegende Wiesen und Waldflächen, in denen überwiegend Fichten, aber auch Eichen und Buchen wachsen. Ein separates Gutachten hat dafür einen Wert von 52 000 Euro ermittelt. Insgesamt geht das Amtsgericht am Mittwoch von einem Verkehrswert in Höhe von 426 000 Euro aus.
Das nun zur Versteigerung stehende Areal grenzt unmittelbar an das neue Gewerbegebiet Niederklüppelberg, das derzeit auf 4,5 Hektar Fläche in Richtung des Ohler Sportplatzes entwickelt wird. „Wir werden bei der Versteigerung am Mittwoch vertreten sein“, kündigt der Stadtkämmerer an. Allerdings könne die Kommune nur dann zuschlagen, wenn der Preis stimme. Den von den Gutachtern festgesetzten Wert hält Willms jedenfalls für zu hoch.