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Digitalisierung in der PflegeStudie mit Senioren sucht in Oberberg noch Teilnehmende

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Europaweite Studie mit Senioren sucht in Oberberg noch Teilnehmende für Praxistests. (Symbolbild)

Oberberg – Die Digitalisierung im Alltag wurde zumindest im ländlichen Raum durch die Corona-Pandemie wie mit der Spitzhacke vorangetrieben: Binnen kurzer Zeit führte der Bäcker um die Ecke EC-Kartenzahlung ein, der Supermarkt die Bestellmöglichkeit per Smartphone-App und der Gottesdienst aus St. Severin läuft im Livestream.

Doch das sind nur Beispiele, die offensichtlich sind. Der Gewi-Institut für Gesundheitswirtschaft in Köln forscht in Oberberg aktuell im Rahmen eines EU-weiten Projekts, wie viel tiefer sich die Digitalisierung in den Alltag integrieren lässt. Und zwar bei Menschen, die auch im Alter noch selbstbestimmt zu Hause leben wollen.

Anwendbarkeit im Alltag ist entscheidend

Über die Suche nach Roboter-Testern für den Pflegeroboter Kompai haben wir schon berichtet, doch „der Roboter ist nur eine Teilstudie des Shapes-Projekts“, erklärt Janine Pöpper, wissenschaftliche Mitarbeitern bei Gewi und in Sachen Digitalisierung in Oberberg unterwegs.

Das Projekt soll insgesamt „gesundes Altern und smarte Technologie“ zusammenbringen, wie es in der Selbstbeschreibung heißt. Kurz: Wo immer Technik verlässlich helfen kann, soll ihr Einsatz erforscht und ausgewertet werden. Senioren, die länger gesund und unabhängig leben können sind ebenso das Ziel wie eine erhöhte Lebensqualität.

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Selbst Gesundheitsdaten erfassen und dadurch Medikamentenpläne anpassen, auch dieses Beispiel soll in der Praxis in Oberberg erforscht werden. (Symbolfoto)

Ansatzpunkte gibt es viele. Zum Beispiel Apps für gesunden Schlaf, die Fitnessrunde durch den Lindlarer Freizeitpark oder das regelmäßige Glas Wasser: All das lässt sich per Smartphone im Blick halten, dokumentieren und auswerten. Die Nachbarschaftshilfe beim Einkauf oder dem Rasenmähen ebenfalls. Neu sind diese Dinge weder im Alltag noch in Lindlar oder Oberberg. Neu ist, dass sie verlässlich untersucht werden sollen um konkret Erfahrungswerte daraus zu ziehen, wie „wir die Interaktion im Alltag erhöhen können“, so Pöpper.

Tiefer in die Gesundheit geht es zum Beispiel in einem weiteren Teilaspekt, wo mit Hilfe eines Smartphones oder Tablet-PCs Gesundheitsdaten erfasst werden. Fingersensor und Armband werden gekoppelt und am Ende steht ein Medikamentenplan, der so optimiert ist, dass unerwünschte Wechsel- und Nebenwirkungen runtergefahren werden.

Ärztemangel und Personalproblemen in der Pflege entgegenwirken

Spätestens dieser Punkt soll neben den Annehmlichkeiten und dem Komfort auch handfesten Problemen wie Ärztemangel und Personalproblemen in der Pflege entgegen wirken.

Auch wenn dieser Teil des Projekts ähnlich klingt wie die seit fast vier Jahren laufenden Anwendungen des Tele-Landarztes, die der Lindlarer Allgemeinmediziner Dr. Thomas Aßmann voran treibt: Der Shapes-Ansatz ist zunächst auf die Anwendung durch Laien ausgerichtet.

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Ein weiterer Teil beschäftigt sich damit, wie Menschen in frühen Phasen von Alzheimer oder Parkinson sich selbst trainieren können, ihre kognitiven Fähigkeiten länger zu erhalten.

Für die Praxistests sucht das Gewi-Institut nun weitere Freiwillige, die nach einer individuellen Beratung zu Hause testen, die sich schulen lassen, Apps und Sensoren selbst zu nutzen um den Kopf fit zu halten oder die eigene Gesundheit zu verbessern. Denn klar ist: Auch wenn Apps und Co. helfen können – sie dürfen die Anwender nicht überfordern.

Die Daten, die dabei in Oberberg gewonnen werden, sollen eine Grundlage für die gesamte EU bilden. Passenderweise wird daher abwechselnd mit Regionen in anderen Mitgliedsländern der Europäischen Union geforscht.

Der Kontakt zum Projekt

Das Shapes-Projekt sucht insgesamt zehn Teilnehmerinnen oder Teilnehmer in Oberberg ab 65 Jahren. Ziel ist es, die Bedürfnisse und Interessen zu erfassen. Dazu werden alle Interessenten erst einmal persönlich befragt und über das Programm informiert.

Ziel von Shapes ist es, die Bedürfnisse der Menschen auf einer eigenen Plattform einzubinden, um herauszufinden, wie Technik im Alltag dabei hilft, selbstbestimmt zu leben. Dafür steht die Abkürzung „Smart and Healthy Ageing through People Engaging in Supportive Systems“ - Optimale Anpassung des Wohnumfeldes für eine höhere Unabhängigkeit und verbesserte Lebensqualität der alternden Bevölkerung.

Kontakt per E-Mail. Über die Internet-Seite lässt sich eine Einverständniserklärung herunterladen, die per Post an das Gewi-Institut geschickt werden kann.