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CoronavirusWie eine Wipperfürther Familie die Quarantäne erlebt

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Eine im Computer erzeugte 3D-Visualisierung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2.

  1. Das Kreisgesundheitsamt hatte die Quarantäne für den Familienvater angeordnet- sonst drohten hohe Geldstrafen.
  2. Dann blieben alle zu Hause. Freunde der Familie kümmern sich um den Einkauf und stellen alles vor die Tür.
  3. Die Kinder genossen die gemeinsame Zeit. Das war aber nicht sei allen so.

Wipperfürth – Kein Einkauf, keine Schule, kein Kindergarten und vor allem keine Besuche. Eine sechsköpfige Familie aus einem Dorf bei Wipperfürth steht seit Montag unter Quarantäne. Der Verdacht: Der Familienvater, der als Fahrer für ein Reisebusunternehmen arbeitet, könnte sich mit dem Coronavirus infiziert haben.

Am Wochenende fuhr er eine Schüler-Reisegruppe aus Südtirol nach Deutschland. Die norditalienische Provinz gilt als Risikogebiet. Wie sich herausstellte, ist ein Lehrer der Gruppe mit Corona infiziert. Damit tritt für Kontaktpersonen (siehe Kasten), zu denen der Mann zählt, eine Quarantäneregelung in Kraft.

Seit zwei Wochen das Haus nicht verlassen

Was das bedeutet, berichtet uns seine Frau am Telefon. „Das Kreisgesundheitsamt hat sich gemeldet, mein Mann musste nach Gummersbach fahren, dort wurde ein Abstrich genommen.“ Anschließend habe das Amt den Mann unter Quarantäne gestellt, er darf das Haus 14 Tage nicht verlassen, sonst drohen hohe Geldstrafen. „Man hat uns auch empfohlen, dass unsere drei Kinder solange besser zuhause bleiben sollen. Ich hätte weiter das Haus verlassen dürfen.“

Doch das mache ja wenig Sinn, und so entschied sich die Familie, dass auch die Mutter und der Großvater, der in einer Einliegerwohnung mit im Haus lebt, freiwillig in Quarantäne gehen. „Wir bleiben alle Zuhause.“

Kinder gehen nicht in die Schule

Die drei Kinder, zwei, fünf und acht Jahre alt, wurden aus Kindergarten und Schule abgemeldet. „Es geht ja auch darum, andere Menschen zu schützen.“ Seitdem kümmern sich Freunde der Familie um den Einkauf und stellen alles vor die Tür. Auch die Hausaufgaben werden vorbei gebracht.

„Wir haben den Vorteil, dass wir auf einem Bauernhof wohnen und die nächsten Nachbarn mindestens 200 Meter entfernt wohnen.“ Wenn das Wetter es zulasse, könnten die Kinder deshalb auch im Garten oder in der Scheune spielen. Die Kinder würden die gemeinsame Zeit sehr genießen.

Kinder genießen die Zeit

„Sie sehen ihren Vater, der ja beruflich viel unterwegs ist, sonst nie so lange. Für die Kinder ist es wie Ferien. Und mein Mann kommt dazu, einige Sachen im Haus zu erledigen, die sonst liegen bleiben.“

Doch die Isolation ist für die Erwachsenen belastend. Was helfe, sei die Rückendeckung von Familie und Freunden. „Alle, denn wir von unserer Situation und der freiwilligen Quarantäne berichten, waren sehr verständnisvoll. Viele haben gesagt ’das hätten wir genauso gemacht’.“

Verdacht hat sich nicht bestätigt

Mittlerweile liegt für den Familienvater das Resultat des Abstrichs vor: Negativ - das heißt, er hat sich nicht infiziert. Doch noch gilt die Quarantäneregelung weiter. „Er muss jetzt nochmals zum Kreisgesundheitsamt fahren, dort soll noch ein Abstrich genommen werden.“

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