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Bevertalsperre in HückeswagenTalsperren-Damm wird für Autos gesperrt

Lesezeit 3 Minuten
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Auf dem Damm erläutert Landrat Jochen Hagt (2.v.r.) die Pläne zur Sperrung an der Bever.

  1. In einer Testphase bis in den September hinein, soll die Bevertalsperre für Kraftfahrzeuge tabu sein.
  2. Das Ziel ist, die Attraktivität für Ausflügler zu erhöhen, die mit Rad und zu Fuß unterwegs sind.
  3. Doch aus der Gastronomie gibt es Kritik.

Hückeswagen/Wipperfürth – Die „Badewanne des Bergischen“ - so nennt Georg Wulf aus dem Vorstand des Wupperverbands die Bevertalsperre. Um die Talsperre für Fußgänger und Radfahrer als Ausflugziel attraktiver zu machen, wird der Beverdamm für Kraftfahrzeuge vorübergehend gesperrt.

Kritik aus der Gastronomie

Ausgenommen sind Fahrzeuge des Wupperverbands und der öffentliche Personennahverkehr: „Wir rechnen damit, dass der Zulauf von Fußgängern und Radfahrern in den Sommermonaten auf Grund von Corona noch größer wird als in den letzten Jahren. Um das erhöhte Verkehrsaufkommen zu steuern und abzuschwächen, und vor allem, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten, ergreifen wir diese Maßnahme“, sagt Dietmar Persian, der Bürgermeister von Hückeswagen.

Bis in den September soll die Testphase dauern: „Bereits in den letzten Wochen haben wir Messungen des Verkehrs vorgenommen und werden auch während der Sperrung weiterhin messen, um zu beurteilen, ob die Maßnahme Früchte trägt und ob eine Sperrung des Damms auch in Zukunft sinnvoll ist“, erklärt Birgit Hähn, Ordnungsdezernentin des Kreises.

Hagt plädiert klar für Sperrung

Landrat Jochen Hagt spricht sich ganz klar für die Sperrung aus: „Die Bevertalsperre ist die meist frequentierte Talsperre im Oberbergischen. Besonders an sonnigen Wochenenden ist das Verkehrsaufkommen enorm. Bereits in den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass der schmale Fußweg auf der Staumauer oftmals zu brenzligen Situationen geführt hat. Wir müssen annehmen, dass sich diese Lage durch Corona noch mehr zuspitzen wird, wenn Fußgänger den Mindestabstand einhalten wollen und gegebenenfalls auf die Straße ausweichen.“ Der Freizeitdruck wachse und durch die Sperrung wolle man ihn besser kanalisieren, um auch die Anwohner durch das normalerweise erhöhte Verkehrsaufkommen und die damit verbundene Lärmbelastung zu entlasten.

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Als eine Belastung empfinde hingegen Lorenz Mick, der Pächter der Zornigen Ameise, die Sperrung: „Für kleine Gastronomiebetriebe wie uns ist es in Coronazeiten ohnehin schon schwer, den Betrieb bei Wind und Wetter zu öffnen. Das ist für mich eine Geschäftsschädigung.“ Neunzig Prozent seiner Gäste seien Motorradfahrer. Mick fürchte, dass durch die Sperrung der Staumauer und die damit verbundenen Umwege für Auto- und Motorradfahrer, ein Teil seiner Kundschaft und damit ein Teil seiner Einnahmen wegfallen wird: „Wenn die Sperrung dauerhaft bestehen bleibt, werde ich die Zornige Ameise womöglich schließen müssen“, so der 60-Jährige.

Persian sehe für die Gastronomie hingegen keine Einschränkung: „Der westliche Teil der Bevertalsperre, also der mit den meisten Freizeitangeboten, wird immer noch für Kraftfahrzeuge zugänglich sein. Es ändert sich nur die Anfahrtsstrecke.“ Er habe die Hoffnung, dass die Talsperre als Naherholungsort für viele Fußgänger und Radfahrer durch das geringere Verkehrsaufkommen noch attraktiver werde.

Ob sich die Fahrer an die Sperrung halten, werde regelmäßig durch die Polizei kontrolliert, so Hagt.