Akzeptanz vs. SkepsisWas Wipperfürther und Lindlarer zur neuen Maskenpflicht sagen
Wipperfürth – Sonnenschein, frühlingshafte Temperaturen und freie Zeit - das lockte am Wochenende viele Menschen nach draußen an die frische Luft. Einige spazieren durch die Wipperfürther Altstadt, andere machen ihren Wochenendeinkauf und wieder andere genießen das gute Wetter im Lindlarer Freizeitpark. Alle müssen dabei auf eine wichtige Sache achten: die Maskenpflicht.
Denn Wipperfürth und Lindlar haben zum Wochenende hin eine neue Maskenpflicht eingeführt. In Wipperfürth gilt zwischen 6 und 22 Uhr die Pflicht, eine medizinische Maske zu tragen, und zwar auf der Unteren Straße, der Marktstraße und dem Marktplatz .
Viele Menschen ohne Masken auf dem Marktplatz
Besucher des Lindlarer Freizeitparks müssen zwischen 10 und 22 Uhr eine Maske tragen, hier tut es auch eine Alltagsmaske aus Stoff. Mit dieser neuen Vorschrift will man den steigenden Infektionszahlen entgegenwirken.
Unter den Menschen, die das sonnige Wochenende nutzen wollen, sind auch die beiden Freunde Mustafa Akuzun und Salvatore Santro. Sie treffen sich für einen gemeinsamen Spaziergang auf dem Wipperfürther Marktplatz. Schilder mit dem Slogan „Gemeinsam gegen Corona“ weisen auf die Maskenpflicht hin. Für Akuzun und Santro kein Problem. „Ich finde die Masken gut. Warum sollten wir denn keine Masken tragen und krank werden? Außerdem ist Pflicht eben Pflicht“, erklärt Akuzun. Die Masken würden ihn und seinen Freund ja nicht vom täglichen Spaziergang abhalten, so der 60-jährige Wipperfürther.
Allerdings berichtet Akuzun auch davon, dass er bereits viele Leute ohne Maske auf dem Marktplatz gesehen habe: „Ich verstehe nicht, warum die Menschen nicht einfach ihre Maske anziehen. Sie müssten doch selbst auch verstehen, dass das vor dem Krankwerden schützt.“ Außerdem kann das Ordnungsamt ein Bußgeld verhängen, wird die Maske nicht im gekennzeichneten Bereich getragen.
Wunsch nach mehr Normalität in Zukunft
Einige Meter entfernt schaut sich Monika Klein die amtlichen Bekanntmachungen am Rathaus an. Die 78-Jährige ist in der Stadt unterwegs, um Einkäufe zu erledigen. Auch sie hält die Maskenpflicht für sinnvoll. „Wenn man ehrlich ist, dann erkennt man, dass die Maskenpflicht einfach nötig ist. Es sind sehr viele Menschen, gerade hier in Wipperfürth, an Corona erkrankt“, erklärt Klein. Monika Klein fühlt sich mit der Maskenpflicht in der Innenstadt sicher. „Wenn ich so am Vormittag durch die Stadt gehe, dann ist alles in Ordnung. Die meisten halten sich an die Maskenpflicht und den Mindestabstand. Und auf den Nebenstraßen ist eh nicht viel los“, so Klein.
Sicher fühlen sich auch viele Spaziergänger und Hobbysportler im Freizeitpark Lindlar, obwohl sich auch hier einige Leute nicht an die Vorgaben halten. Gerade auf der Skaterbahn trifft man einige Parkbesucher ohne Masken an. Dass ist auch Heike Schiefelbein aufgefallen. Sie sitzt mit ihrem Mann auf einer Parkbank und hat einen Hundewelpen auf dem Schoß. „Ich bin heute hier im Freizeitpark, um die Sonne zu genießen und um Zeit mit meinen Enkelkindern zu verbringen“, erzählt die 59-Jährige. Sie befürwortet die Maskenpflicht im Park: „Ich find es vollkommen in Ordnung. Von mir aus hätte man das schon früher machen können.“
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Nicht ganz so überzeugt von der neuen Vorschrift ist Sonja Dommer aus Köln: „Ich war ganz schön überrascht als ich das Schild gesehen habe. Natürlich haben wir dann auch unsere Masken angezogen. Aber bei der Anzahl der Leute sehe ich die Notwendigkeit eher weniger.“ Die 41-jährige Kölnerin ist mit ihren beiden Kindern in den Park gekommen, um eine Freundin aus Lindlar zu treffen. Auch Dommers Sohn ist nicht wirklich begeistert, als er liest, dass er zum Rollerfahren eine Maske tragen muss. Doch in Zeiten von Corona kann auch er es nachvollziehen. Nur wenige Meter entfernt geht Ute Schankin mit ihrer Tochter Bettina Mues spazieren. Die beiden Frauen hat das gute Wetter in den Freizeitpark gelockt. Dass sie beim Spazieren eine Maske tragen müssen, finden sie in Ordnung. „Wenn ich etwas unter der Maske schwitze, dann ist das zwar nervig, aber das ist nur ein kleiner Nachteil im Gegensatz dazu, was die Masken eigentlich bewirken“, so Schankin. Ihre Tochter stimmt ihr zu: „Ich finde es nicht zu viel verlangt, eine Maske zutragen. Es ist besser, als den Park ganz zu sperren.“ Dies war im ersten Lockdown der Fall. Die 79-jährige Ute Schankin lebt in Lindlar und ist froh, dass sie am Wochenende mit ihrer Tochter aus Nümbrecht durch den Park spazieren kann. „Letztes Wochenende war es im Park wirklich sehr grenzwertig, da so viele Leute da waren. Zum Glück sind es dieses Wochenende weniger“, so Schankin.
Trotz des ganzen Verständnisses für die Maskenpflicht wünschen sich Mutter und Tochter für die Zukunft wieder mehr Normalität im Alltag. „Es bleibt die Hoffnung, dass wir irgendwann wieder ganz normal durch den Park spazieren können. Vielleicht dann, wenn alle mal geimpft sind“, so Mues.