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Wertvolle goldene Eule gefundenZweitlängste Schatzsuche der Welt endet nach mehr als 30 Jahren

Lesezeit 3 Minuten
In Frankreich ist die Schatzsuche nach einer goldenen Eule nach mehr als 30 Jahren beendet worden. (Symbolbild)

In Frankreich ist die Schatzsuche nach einer goldenen Eule nach mehr als 30 Jahren beendet worden. (Symbolbild)

In Frankreich die Statuette einer Eule nach einer jahrzehntelangen Schatzsuche gefunden worden. Der Finder kann sie nun eintauschen.

In Frankreich ist eine der längsten Schatzsuchen der Welt zu Ende gegangen, bei der die Statuette eines fliegenden Vogels vergraben worden war, das berichtet der britische „Guardian“. Demnach galt die Jahrzehnte lange Suche einer im Boden vergrabenen goldenen Eule. „Wühlt nicht weiter!“, hieß es am Donnerstag in einem Beitrag der Veranstalter der Schatzsuche. „Wir bestätigen, dass die Replik der goldenen Eule im Laufe der letzten Nacht ausgegraben und gleichzeitig eine Lösung vorgelegt wurde.“

Gestartet hatte die Schatzsuche der französische Künstler Michel Becker, der 1993 das Bilderbuch „Auf der Spur der goldenen Eule“ illustriert hatte – und eine goldene und eine silberne Eule als Preis für denjenigen ausgelobt hatte, der das im Buch versteckte Rätsel als erster lösen kann. Das scheint nun der Fall zu sein – mehr als 30 Jahre später.

Jahrzehntelange Schatzsuche in Frankreich: Goldene Eule gefunden

Inspiration für die Schatzsuche hatte Becker im Bestseller „Masquerade“ des britischen Künstlers Kit Williams gefunden. Das Buch aus dem Jahr 1979 hatte sich mehr als eine Million Mal verkauft – und eine landesweite Suche nach einem 18-karätigen, mit Juwelen besetzten Goldhasen ausgelöst, die drei Jahre später enden sollte.

Bei der Schatzsuche in Frankreich wurde derweil eine bronzene Nachbildung der Eule im Boden vergraben. Wer sie findet, hat den Regeln zufolge das Recht, sie gegen Beckers Original einzutauschen. Bei der Erstveröffentlichung des Buches im Jahr 1993 wurde der Wert der goldenen Eule auf rund eine Million Francs geschätzt – heute entspricht das rund 300.000 Euro.

Schatzsuche in Frankreich: Mehr als elf Rätsel mussten geknackt werden

Allerdings musste der Finder auch nachweisen, dass er durch die Lösung von elf Rätseln des Buchautors Max Valentin und nicht durch andere Mittel, wie beispielsweise einem Metalldetektor den Ort gefunden hat, an dem die Nachbildung vergraben war.

31 Jahre hat die Suche nach der goldenen Eule in Frankreich schließlich gedauert. Zehntausende Franzosen haben sich seit Beginn beteiligt. In Online-Foren tauschten die Schatzsucher dabei Theorien aus – und lösten manche der Rätsel so gemeinsam. An einem zwölften Rätsel, das sich aus Teilen der elf anderen Rätsel zusammengesetzt hat, scheiterten die Schatzsucher bisher jedoch.

Einige Kontroversen um die Suche nach der goldenen Eule

Die jahrzehntelange Schatzsuche hat vor ihrem jetzigen Ende auch Kontroversen ausgelöst. So klagte Künstler Becker vor einigen Jahren gegen die Familie von Buchautor Valentin, um den genauen Standort des vergrabenen Vogels zu erfahren, nachdem Valentin, der eigentlich Regis Hauser hieß, 2009 gestorben war.

Auch Becker selbst wurde zwischenzeitlich verklagt, nachdem er versucht hatte, die Eulen-Statuette zu verkaufen. Ein Richter entschied schließlich, dass ein Verkauf nicht möglich sei, da die goldene Eule demjenigen zustehe, der das Rätsel löst. Zusätzlichen Ärger zog der Künstler, der der Schatzsuche offenbar überdrüssig geworden war, auf sich, als er selbst Hinweise auf den Standort der Statue veröffentlichte.

Trauer und Erleichterung bei Schatzsuchern in Frankreich

Nun ist die Suche beendet – und bei vielen Schatzsuchern in Frankreich herrscht zunächst Trauer. „Ich muss zugeben, dass ich ein paar Tränen vergossen habe“, schrieb ein Mitglied eines entsprechenden Online-Forums. Ein anderer erklärte derweil, er sei „seltsamerweise ziemlich erleichtert“ und jetzt endlich „frei“. Großes Interesse weckten derweil die Fragen nach dem genauen Fundort der Statue und der Identität des Finders. Beides wurde jedoch zunächst nicht bekannt.

Die am längsten laufende Schatzsuche der Welt entspringt unterdessen laut dem „Guardian“ dem Buch „The Secret“ von Byron Preiss, das 1982 veröffentlicht wurde. Darin geht es um die Suche nach zwölf Kisten mit Schätzen, die an geheimen Orten in den USA und Kanada vergraben sind. Bisher wurden lediglich drei der Kisten gefunden. (das)