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Wolfgang PriklopilKampusch-Entführer soll Opfer jahrelang gefilmt haben

Lesezeit 1 Minute
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Natascha Kampusch, hier im Jahr 2009, lebte zwischen 1998 und 2006 in Gefangenschaft.

  1. Wolfgang Priklopil hatte Natascha Kampusch im März 1998 entführt und mehr als acht Jahre gefangen gehalten.
  2. Wie aus einem neuen Buch hervorgeht, soll er das Martyrium seines Opfers jahrelang auf Video aufgezeichnet haben.
  3. Die Aufnahmen entsprechen offenbar den Aussagen Kampuschs über die Gefangenschaft.

Köln – Natascha Kampuschs Entführer Wolfgang Priklopil hat das Leben seines Opfers offenbar jahrelang auf Video festgehalten. Dies habe der ehemalige Hamburger Kriminalbeamte Peter Reichard in einem minutiösen Protokoll festgehalten, berichtet die Welt am Sonntag. Über die mehr als acht Jahre dauernde Zeit der Gefangenschaft soll der Entführer umfangreiche Videoaufzeichungen von seinem Haus und dem Keller in Strasshof an der Nordbahn bei Wien gemacht haben. Die Aufnahmen würden streng unter Verschluss gehalten.

Opfer eines „Psychopathen“

Wie die Zeitung weiter berichtet, bestätige der Inhalt der Videos in vollem Umfang die Version des Opfers und widersprächen jeglichen Verschwörungstheorien, die sich um den Fall Kampusch ranken. Das Mädchen sei Opfer eines „Psychopathen“ gewesen, „dessen Hauptbefriedigung vor allem darin bestand, sie in seiner Macht zu haben.“ Die Theorie, dass ein Kinderporno-Ring hinter der Entführung steckte würde dadurch ebenso widerlegt wie die einer möglichen Komplizenschaft.

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In diesem Verlies hielt Wolfgang Priklopil sein Opfer jahrelang gefangen.

Priklopil hatte Kampusch am 2. März 1998 als Zehnjährige auf dem Schulweg entführt und insgesamt 3096 Tage in einem Verlies gefangen gehalten. Am 23. August 2006 konnte sie schließlich fliehen. Priklopil begang Selbstmord. (hol)