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Nasa-Forscher sind besorgtRaumsonde „Voyager 1“ sendet plötzlich rätselhafte Signale

Lesezeit 2 Minuten
Voyager DPA 040822

Die Raumsonde Voyager 1. (Archivaufnahme)

Houston – IT-Experten der US-Weltraumbehörde Nasa sorgen sich um die beiden Raumsonden „Voyager 1“ und „Voyager 2“. Seit einigen Tagen würden die beiden Sonden, mehrere Milliarden Kilometer von der Erde entfernt, rätselhafte Signale zurück zur Erde senden. Die Hintergründe sind unklar.

„Wir erhalten Daten, die wir nicht verstehen“, sagt Suzanne Dodd, Projektleiterin am zuständigen Jet Propulsion Laboratory in Pasadena, Kalifornien, dem „Spiegel“. Es sei derzeit unklar, warum die Daten sich plötzlich verändert hätten.

„Voyager“-Raumsonden: Nasa rätselt über mysteriöse Signale aus dem Weltall

Eine mögliche Ursache: Ein Fehler in den uralten Computern beider „Voyager“-Raumsonden. Beide sind bereits seit 45 Jahren im Weltall unterwegs. „Voyager 1“ ist mittlerweile 23,4 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt und damit das Objekt, das am tiefsten ins Weltall vorgedrungen ist.

Dadurch wird auch die kosmische Strahlung deutlich höher, auch sie könnte den Raumsonden weiter zusetzen. „Es ist gut möglich, dass wir nie herausfinden werden, woher der Datenfehler kommt“, erklärt Suzanne Dodd weiter. Die „Voyager“-Raumsonden entfernen sich pro Jahr weitere 535 Millionen Kilometer von der Erde.

Ursprünglich sollten sie dazu dienen, unser Sonnensystem zu fotografieren und wichtige Daten von Planeten wie Saturn und Jupiter zu sammeln. Ende der 1970er-Jahre liefert „Voyager 1“ spektakuläre Bilder vom Jupiter und seinen Monden, später fotografierte die Sonde Berge, die 30-Mal so hoch sind wie der Mount Everest.

Nasa will „Voyager“-Raumsonden weiterhin nutzen

Immer mit dabei: Aufnahmen von Geräuschen, Grüßen in 55 Sprachen und Musik von Johann Sebastian Bach. Die Raumsonden sollen auch als eine Art interstellare Flaschenpost dienen, sollte sie jemals eine fremde Zivilisation entdecken, wenn es diese denn gibt.

Die „Voyager“-Raumsonden sind länger in Betrieb, als ursprünglich angenommen, für die Nasa sind sie dennoch enorm wichtig. Denn erst 2036 soll wieder eine Sonde ins Weltall geschickt werden, sie bräuchte 15 Jahre, um bis zu den „Voyager“-Sonden vorzudringen.

Die Nasa will mit den alten Kapseln deswegen weiter Daten sammeln, auch wenn diese immer merkwürdiger werden. „Vielleicht bleibt es aber auch bei einer Anomalie, die nur wenige Wochen dauert“, so IT-Expertin Dodd. Dafür müssen allerdings immer wieder Geräte abgeschaltet werden, denn die Plutonium-Batterien der beiden Raumsonden verlieren Jahr für Jahr an Watt-Leistung. (shh)