Neunjährige GrundschülerinIn Sachsen gefundene Leiche ist vermisste Valeriia – Polizei äußert sich zu Ermittlungen

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Eine Polizistin hebt ein Absperrband in einem Waldstück im sächsischen Döbeln nach oben. Dort hatte die Polizei bei der Suche nach der vermissten Valeriia eine Leiche entdeckt. Ob es sich dabei um das neunjährige Mädchen handelt, ist unklar.

Die Polizei hat ein Waldstück unweit des sächsischen Döbeln nach dem Fund einer Leiche abgesperrt. Dort hatten 400 Einsatzkräfte nach der vermissten Valeriia gesucht. Ihr Elternhaus liegt nur drei Kilometer vom Fundort entfernt.

Die seit zehn Tagen vermisste Valeriia ist tot. Die neunjährige Grundschülerin ist laut Angaben der Ermittler Opfer eines Verbrechens geworden.

Bei der Leiche, die bei Suche nach der vermissten Valeriia am Dienstag in der Nähe des sächsischen Döbeln gefunden wurden, handelt es sich um die vermisste Grundschülerin. Das bestätigten Polizei und Staatsanwaltschaft auf einer Pressekonferenz am Mittwoch (12. Juni). Die neunjährige Valeriia war am 3. Juni spurlos auf dem Schulweg verschwunden.

„Die Obduktion hat ergeben, dass Valeriia einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist“, erklärte der Chemnitzer Polizeipräsident Carsten Kaempf. Die Ermittler hatten den leblosen Körper in einem Waldstück zwischen dem Roßweiner Ortsteil Mahlitzsch und dem Döbelner Ortsteil Hermsdorf gefunden, nachdem es entsprechende Zeugenhinweise gegeben hatte.

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Polizeipräsident Kaempf richtete der Familie sein Beileid aus und bedankte sich bei der Bevölkerung für die Unterstützung bei der Suche. Knapp 400 Anwohner seien im Rahmen der Suchaktionen befragt worden. Außerdem hätten die Ermittler intensiv mit der Schule des Mädchens in Kontakt gestanden.

Im Rahmen der Ermittlungen wurde die Mutter des Mädchens mehrfach befragt, auch in der Nähe lebende vorbestrafte Sexualstraftäter wurden auf Grundlage der ersten Hinweise und Indizien überprüft. Auch die ukrainischen Behörden seien in den Fall involviert gewesen, teilte die Polizei weiter mit.

Neunjährige Valeriia getötet: Staatsanwaltschaft nimmt Umfeld von Grundschülerin ins Visier

Der Tatort liegt abseits jeglicher Waldwege auf „unwegsamen Gelände“, hieß es seitens der Ermittler weiter. „Ohne die Suchmaßnahmen vom Dienstag hätten wir Valeriia heute noch nicht gefunden“, so eine Polizeisprecherin Mandy Kürschner weiter.

„Nach der Obduktion gibt es keine Hinweise, dass das Mädchen einem Sexualdelikt zum Opfer gefallen ist“, erklärte Staatsanwältin Ingrid Burghart. Die Ermittlungen konzentrieren sich nun auf das unmittelbare Umfeld Valeriias, es werde wegen Totschlag und Mords ermittelt.

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Eine Zeugin hatte Hilfeschreie gehört, die Polizei konnte den Ort der Schreie aber zunächst nicht genau eingrenzen. „Der Fundort der Leiche liegt etwa zwei Kilometer von dem Ort entfernt, an dem die Zeugin die Schreie gehört haben will“, führte die Polizeisprecherin weiter aus.

Das Waldstück liegt südöstlich vom Döbelner Stadtzentrum und rund vier Kilometer vom Elternhaus Valeriias entfernt. Die Suchaktion am Dienstag war die bislang größte der Polizei, die zuvor bereits umliegende Wälder und Felder durchkämmt hatte.

Die neunjährige Valeriia war am 3. Juni gegen 6.50 Uhr auf dem Weg zur Schule verschwunden. Normalerweise nahm sie dafür den Bus. Überwachungskameras und Zeugenaussagen deuten aber darauf hin, dass sie dort nie ankam. Auch in der Schule fehlte von ihr zu Unterrichtsbeginn jede Spur.

Grundschülerin Valeriia verschwindet auf dem Schulweg – Polizei äußert sich zu Leichenfund

Das sächsische Bildungsministerium prüft derzeit, warum die Eltern Valeriias erst spät darüber informiert wurden, dass ihre Tochter nicht in der Schule sei. Normalerweise passiert dies vor oder während der zweiten Schulstunde. Eine Untersuchung wurde eingeleitet. Valeriias Familie, die aus der Ukraine stammt, hatte sich in einer emotionalen Botschaft an die Öffentlichkeit gewandt.

Die Polizei hatte nach dem Leichenfund am Dienstag den Tatort zunächst großräumig abgesperrt. Sie hatte zunächst nicht bestätigt, dass es sich bei der gefundenen Leiche um das verschwundene Mädchen handelt. Weitere Details zum Zustand der Leiche und ihren Verletzungen nannte die Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. (shh)

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