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Behörden wollen AbschussWolf verletzt Kind in Naturpark bei Utrecht – Warnung für Familien

Lesezeit 2 Minuten
Wölfe laufen im Wildpark Schorfheide durchs Gehege.

Niederländische Behörden warnen Familien mit kleinen Kindern davor, in den Park Utrechtse Heuvelrug zu gehen. (Symbolbild)

Es ist nicht der erste Vorfall mit einem Wolf im Naturpark Utrechtse Heuvelrug. Ein DNA-Test soll prüfen, ob es derselbe Wolf ist.

Niederländische Behörden wollen einen Wolf abschießen lassen, der zuvor mehrere Kinder angegriffen haben soll. Am Mittwochmorgen wurde ein Kind in einem Naturpark in der Provinz Utrecht von einem „großen Tier“ umgeworfen oder geschubst, es soll sich dabei um einen Wolf handeln, so die Behörden. Das Kind wurde bei dem Vorfall leicht verletzt.

Es ist nicht das erste Zusammentreffen von einem Wolf und einem Kind in dem Park Utrechtse Heuvelrug. Ein Mädchen war am 16. Juli bei einem Schulausflug in Leusden von einem Wolf in die Seite gebissen worden, wurde aber nur leicht verletzt. Die Aussagen von Zeugen waren von einem DNA-Test bestätigt worden.

Niederlande: Behörden wollen Wolf abschießen lassen

Mit einem DNA-Schnelltest wird nun geprüft, ob es sich um dasselbe Tier handelt. „Die Provinz [Utrecht] zieht ernsthaft in Erwägung, dass es sich um denselben Wolf handelt, der bereits in Vorfälle in Leusden mit einem anderen Mädchen und einem Hund verwickelt war, und hat daher beschlossen, eine Abschussgenehmigung vorzubereiten“, teilte die Provinz in einer Erklärung mit. Die Tiere stehen aber unter Naturschutz und dürfen nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes nicht abgeschossen worden.

Neben der Vorbereitung der Abschussgenehmigung warnen die Behörden außerdem davor, die Wälder des Utrechtse Heuvelrug mit kleinen Kindern zu besuchen. Wolfsexperten würden davon ausgehen, dass der Wolf ein atypisches und beunruhigendes Verhalten zeigte, so die Provinz. In dem Naturgebiet leben nach Angaben von Experten ein Wolfspaar mit fünf Welpen sowie ein einzelner junger Wolf.

Utrecht: Wolfsexperte kritisiert Entscheidung

Wolfsexperte Dick Klees äußerte sich gegenüber dem niederländischen Sender NOS kritisch zu dem möglichen Wolfsabschuss. Man sei zunächst davon ausgegangen, dass der Wolf das Kind habe angreifen wollen. Aus einer Zeugenaussage des Vaters des Kindes ginge aber nun hervor, dass der Wolf stattdessen den Hund der Familie verfolgen wollte. „Das lässt es weniger schlimm erscheinen als erwartet“, so Klees.

Die umliegenden Kommunen hatten bereits nach dem ersten Vorfall mit dem Kind einen kleinen Teil des Naturparks für Besucher abgesperrt. Den Park aber völlig abzusperren, sei nicht möglich. Der Naturpark Utrechtse Heuvelrug liegt zwischen den Städten Utrecht und Amersfoort und ist ein beliebtes Ausflugsziel. (lp mit dpa)