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Zwei Tage nach Bluttat in Los AngelesSieben Farm-Arbeiter in Kalifornien erschossen – Täter offenbar Kollege

Lesezeit 3 Minuten
Polizisten sichern den Tatort in der Nähe von Half Moon Bay.

Polizisten sichern den Tatort in der Nähe von Half Moon Bay.

Im Auto des 67-Jährigen wurde laut Polizei eine halbautomatische Waffe gefunden. Das Motiv für die Tat blieb zunächst unklar.

Nur zwei Tage nach der Bluttat in einem Tanzclub in Kalifornien sind in dem US-Bundesstaat sieben Farm-Arbeiter erschossen worden - offenbar von einem Kollegen. Der Täter schoss nach Polizeiangaben am Montag auf zwei nahe beieinander gelegenen Farmen südlich von San Francisco um sich, er wurde in einer dramatischen Aktion festgenommen.

Bei den Ermittlungen zu dem Angriff auf einen Tanzclub bei Los Angeles am Samstag rückte derweil Eifersucht als mögliches Motiv in den Fokus. Die Polizei habe am Montagnachmittag einen Notruf erhalten und sei ausgerückt, berichtete Polizeichefin Christina Corpus. Auf einer Farm hätten die Beamten vier Leichen mit Schussverletzungen entdeckt. Ein fünftes Opfer sei mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden.

67-Jähriger von Polizei festgenommen

„Kurz danach wurden drei weitere Todesopfer mit Schusswunden an einem anderen Tatort entdeckt.“ Der mutmaßliche Täter fuhr anschließend zu einer Polizeistation in Half Moon Bay, vor der bereits Fernsehteams auf eine Pressekonferenz der Polizei warteten. Von ihnen gemachte Aufnahmen zeigen, wie ein offenbar asiatisch-stämmiger Mann von bewaffneten Polizisten zu Boden gedrückt wird.

Im Auto des 67-Jährigen wurde laut Polizei eine halbautomatische Waffe gefunden. Das Motiv für die Tat blieb zunächst unklar, bei den Opfern handelte es sich nach Polizeiangaben um Kollegen des Festgenommenen.

Alle Getöteten laut Lokalsender aus China

Laut dem Bericht eines Lokalsenders kamen die Getöteten alle aus China. Der Angriff sei vor den Augen anderer auf den landwirtschaftlichen Höfen lebenden Menschen verübt worden, darunter mehrere Kinder, sagte Corpus. „Dass Kinder so etwas erleben müssen, es ist einfach unfassbar.“

Das Weiße Haus teilte mit, dass US-Präsident Joe Biden über den Vorfall informiert worden sei. Er kämpft seit längerem erfolglos für eine Verschärfung des Waffenrechts.

Weitere Schusswaffenangriffe erschüttern USA

Auch im Bundesstaat Iowa kam es am Montag zu einem Schusswaffenangriff. Bei dem Vorfall in einem Hilfszentrum für Jugendliche in Des Moines wurden zwei Menschen getötet und ein weiterer schwer verletzt. Die Opfer seien „Jugendliche oder junge Erwachsene“ gewesen, teilte die Polizei mit. Nach Hinweisen von Anwohnern seien inzwischen drei Verdächtige festgenommen worden.

Die neuen Bluttaten erschütterten die USA weniger als 48 Stunden nach dem Angriff auf einen Tanzclub im Großraum Los Angeles. Ein 72-jähriger Mann asiatischer Abstammung eröffnete dabei das Feuer auf die Anwesenden. Das Blutbad in dem von vielen Asiaten bewohnten Ort Monterey Park ereignete sich während der Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahrsfest.

Angriff nahe Los Angeles fordert weiteres Opfer

Am Montag verstarb ein weiteres Opfer des Angriffs, damit stieg die Zahl der Todesopfer auf elf. Einem Bericht der „Los Angeles Times“ zufolge gehen die Ermittler derzeit der Spur nach, dass es sich um ein Verbrechen aus Eifersucht gehandelt haben könnte. Deshalb würden mögliche persönliche Beziehungen des Täters zu den Opfern untersucht.

Polizeichef Robert Luna betonte allerdings in einer Pressekonferenz: „Wir kennen das Motiv noch nicht.“ Der Täter habe laut Zeugenaussagen womöglich einige seiner Opfer gekannt. Es gebe aber bisher keine Erkenntnisse über etwaige familiäre Beziehungen. (afp)