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Neunjährige in Kanalisation gespültZehn Menschen sterben bei schweren Unwettern in Australien

Lesezeit 2 Minuten
Australien, Goldküste: Sturmschäden in Oxenford an der Gold Coast, Queensland.

Die Stürme, die Queensland verwüsteten, haben seit dem ersten Weihnachtstag mehrere Menschenleben gefordert, mindestens eine Person wird in den Fluten vermisst.

Die Zahle der Todesopfer in Australiens steigt. Laut der Polizei wurden unter anderem drei Leichen nach einem Bootsausflug geborgen.

Nach schweren Unwettern im Osten und Südosten Australiens ist die Zahl der Todesopfer bis Mittwoch auf mindestens neun gestiegen. Nach Angaben der Polizei wurden unter anderem die Leichen von drei Männern geborgen, deren Boot tags zuvor vor Brisbane gekentert war. Insgesamt waren elf Männer zu einem Angelausflug ausgebrochen, als ihr Boot von dem Sturm erfasst wurde. Die übrigen acht Angler wurden gerettet.

Ein neunjähriges Mädchen gehört auch zu den Opfern der schweren Unwetter in Australien

Unter den Opfern war nach Polizeiangaben auch ein neunjähriges Mädchen, das am Vortag in einem Vorort Brisbanes von Wassermassen fortgerissen und in die Kanalisation gespült wurde.

Zwei 40 und 46 Jahre alte Frauen ertranken in einem Fluss, nachdem sie ebenfalls von den Fluten erfasst wurden, wie es hieß. An der Gold Coast war zudem eine 59-Jährige von einem umstürzenden Baum erschlagen worden.

Östlich von Melbourne im Bundesstaat Victoria riss eine Sturzflut zwei Menschen auf einem Campingplatz in den Tod, wie die Rettungsdienste mitteilten. Zudem starb ein Mann wegen eines herabfallenden Asts.

Großes Glück hatte eine 29-Jährige, die laut Polizei in den Fluss Werribee gesprungen war, um ihre Hündin Minka zu retten. Sie wurden beide weggespült, die Frau konnte sich aber auf einer kleinen Insel an einen Baum klammern und wurde - samt dem Vierbeiner - unverletzt geborgen, wie es hieß.

250.000 Blitzschläge wurden in Queensland am Weihnachtstag gemessen

Unwetter dieser Intensität habe es in der Region noch nie gegeben, sagte Queenslands Premierminister Steven Miles. Die Schäden gingen in die Milliarden. Medienberichten zufolge wurden Hunderte Gebäude von Sturm, Überflutungen oder Hagel beschädigt. Allein am Weihnachtstag seien etwa 250.000 Blitze gezählt worden. In Queensland waren wegen Sturmschäden an Stromleitungen überdies noch etwa 90.000 Haushalte ohne Elektrizität, wie der örtliche Versorger meldete.

Der australische Wetterdienst warnt seit Tagen vor starkem Regen und Gewittern an nahezu der gesamten Ostküste. An Weihnachten hatte heftiger Regen in der Metropole Sydney Sturzfluten verursacht, Straßen und Gebäude standen unter Wasser. Am Donnerstag sollten die Unwetter nachlassen. In Australien ist gerade Sommer.

Der Westen des riesigen Kontinents wird dagegen von Trockenheit und Buschbränden heimgesucht. Südöstlich der Millionenmetropole Perth war am Dienstag ein Angehöriger der freiwilligen Feuerwehr bei einem Einsatz ums Leben gekommen. Australien ist besonders vom Klimawandel betroffen. Ein Bericht des Weltklimarates vom Februar 2022 geht davon aus, dass das Land in Zukunft noch häufiger von verheerenden Naturereignissen heimgesucht werden wird. (dpa)