Was hatten Barack Obama und Donald Trump zu besprechen? US-Medien diskutieren eine Szene auf der Gedenkfeier für Jimmy Carter.
Rätsel um MichelleSzene mit Trump und Obama sorgt für Aufsehen bei Carter-Gedenkfeier
Tausende Menschen haben am Donnerstag in Washington bei einem Staatsbegräbnis Abschied vom verstorbenen früheren US-Präsidenten Jimmy Carter genommen. Fünf Präsidenten und zahlreiche Würdenträger erwiesen Carter dabei ebenfalls die letzte Ehre.
Barack Obama spricht mit Donald Trump auf Gedenkfeier
Der ehemalige sowie künftige Präsident der USA, Donald Trump (78) saß dabei in der zweiten Reihe zusammen mit Ehefrau Melania direkt neben Barack Obama sowie den ehemaligen Präsidenten und First Ladys George W. und Laura Bush und Bill und Hillary Clinton. Am Tag nach dem Staatsbegräbnis wird in den US-Medien vor allem über die Interaktion zwischen den Sitznachbarn Trump und Obama gesprochen.
Auf Videos, die in den sozialen Medien die Runde machen, war zu sehen, wie sich Trump vor Beginn der Zeremonie angeregt mit Obama unterhielt – und den 63-Jährigen dabei sogar zu Lachen brachte.
Lippenleser soll Gesprächsinhalt zwischen Trump und Obama entschlüsseln
In den USA sorgte die Szene für so viel Aufsehen, dass die renommierte „New York Post“ sogar einen Lippenleser engagierte, der über den Gesprächsinhalt aufklären sollte. Das Ergebnis von Experte Jeremy Freeman vom University College London, der auch als zertifizierter Sachverständiger in Strafprozessen eingesetzt wird: Trump habe Obama gebeten, später an „einem ruhigen Ort“ eine „wichtige Angelegenheit“ zu besprechen. Was allerdings Gesprächsgegenstand gewesen sei, als Trump Obama offensichtlich amüsierte, vermochte auch der Lippenleser nicht zu entschlüsseln.
Die Beziehungen zwischen dem Republikaner Trump und dem Demokraten Obama sind seit mehr als einem Jahrzehnt angespannt. Donald Trump war eine führende Figur in der „Birther“-Bewegung, die behauptete, dass Obama heimlich in Kenia geboren worden sei. Die Gerüchte führten schließlich dazu, dass Obama 2011 die Langfassung seiner hawaiianischen Geburtsurkunde freigab. Obama hatte Trump seinerseits im Wahlkampf 2024 unter anderem mit einem anzüglichen Witz und Kommentaren über dessen ausschweifende Reden verhöhnt.
Michelle Obama verpasst Gedenkfeier für Jimmy Carter
Gerade wegen der Differenzen zwischen den beiden ehemaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten sorgte der in den sozialen Netzwerken rasant verbreitete Clip, in dem sich die einstigen Kontrahenten vermeintlich freundschaftlich unterhalten, für Aufsehen.
Für Aufsehen sorgte unterdes auch, dass Michelle Obama – im Gegensatz zu den anderen ehemaligen First Ladys – beim Staatsbegräbnis fehlte. Obama sende „ihre Gedanken und Gebete an die Familie Carter und an alle, die diesen bemerkenswerten ehemaligen Präsidenten geliebt und von ihm gelernt haben“, teilte Crystal Carson, Sprecherin des Büros von Michelle Obama, am Donnerstag mit. Carson nannte dabei aber keine Gründe für die Absage. Medien hatten zuvor berichtet, Obama könne wegen einer „vorherigen Verpflichtung in Hawaii“ nicht teilnehmen. Offiziell bestätigt wurde das aber so nicht. (pst)