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Dumpfer Knall, dann StilleLetzte Tonaufnahme der „Titan“-Katastrophe veröffentlicht

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Das „Titan“-Tauchboot beim Abtauchen.

Das „Titan“-Tauchboot beim Abtauchen. (Archivbild)

Eineinhalb Jahre nach der katastrophalen Implosion der „Titan“ hat die US-Küstenwache neue Erkenntnisse vorgelegt.

Die US-Küstenwache hat eine Tonaufnahme veröffentlicht, die die letzten Momente der „Titan“-Implosion dokumentiert. Die Aufnahme, die von einem passiven akustischen Rekorder der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) stammt, enthält ein langes Rauschen, gefolgt von einem dumpfen Ton, bevor Stille eintritt.

„Titan“-Implosion: US-Küstenwache veröffentlicht Tonaufnahme

Die Aufnahme wurde etwa 90 Minuten nach dem Abtauchen des „Titan“ gemacht und offenbart die akustische Signatur der Implosion. Die Veröffentlichung der rund 20-sekündigen Aufnahme ist Teil der laufenden Ermittlungen gegen OceanGate, den Betreiber des Tauchbootes.

Bei der katastrophalen Implosion im Juni 2023 kamen alle fünf Insassen der „Titan“ ums Leben, darunter der CEO von OceanGate, Stockton Rush, der britische Abenteurer Hamish Harding, der französische Titanic-Experte Paul-Henri Nargeolet sowie der britisch-pakistanische Geschäftsmann Shahzada Dawood und sein Sohn Suleman. Die Veröffentlichung der Audioaufnahme ist Teil der laufenden Untersuchungen zur Klärung der Unglücksursache.

Ziel des Tauchbootes „Titan“ war es, zahlende Passagiere zu den Überresten der Titanic zu bringen. Die Titanic, die 1912 mit einem Eisberg kollidierte und sank, liegt in ca. 3.800 m Tiefe auf dem Grund des Nordatlantiks, ca. 600 km vor der Küste Neufundlands, Kanada. Von den rund 2.200 Menschen an Bord kamen über 1.500 beim Untergang ums Leben, darunter etliche bekannte Persönlichkeiten wie der Millionär John Jacob Astor IV oder der Industrielle Benjamin Guggenheim.

„Titan“-Tauchboot hatte schon vor dem Unglück Probleme

Im September 2024 wurde bekannt, dass die „Titan“ bereits bei früheren Expeditionen Dutzende von Problemen hatte, darunter 70 Ausrüstungsprobleme im Jahr 2021 und weitere 48 im Jahr 2022, wie die Ermittler damals enthüllten. Auch die Lagerung der „Titan“ gab Rätsel auf. Nach Angaben der Ermittler lagerte das U-Boot im Winter vor dem tödlichen Unglück bei eisigen Temperaturen ungeschützt vor der Witterung außerhalb einer Anlage in Neufundland.

Rätselhaft auch: Knapp vier Wochen vor dem tödlichen Einsatz soll das Fahrzeug getestet und zwei Tage später – nach einer Nacht mit starkem Seegang und Nebel – „teilweise gesunken“ aufgefunden worden sein. Auch ein weiterer Vorfall, von dem die Ermittler berichten, hätte die Alarmglocken schrillen lassen müssen. Wenige Tage vor der Implosion seien fünf Personen auf der „Titan“ gegen die Wand geschleudert worden, als sie von einem Einsatz zurückkehren wollten.