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Bluttat im ElternhausMann tötete Mutter und Großeltern mit Axt im Schlaf

Lesezeit 3 Minuten
Tirpersdorf: Polizeibeamte der Spurensicherung sind am Montag (3. Juni)  an einem mutmaßlichen Tatort im Einsatz. In einem Haus war es zu einem Gewaltverbrechen mit drei Toten gekommen.

Tirpersdorf: Polizeibeamte der Spurensicherung sind am Montag (3. Juni) an einem mutmaßlichen Tatort im Einsatz. In einem Haus war es zu einem Gewaltverbrechen mit drei Toten gekommen.

Ein junger Mann hat in Tirpersdorf seine Familie getötet. Am Dienstag wurden Details bekannt.

In Tirpersdorf im Vogtland sind drei Menschen getötet worden. Ein 28-Jähriger habe sich der Polizei gestellt und angegeben, seine Familie getötet zu haben, teilten die Ermittler am Montagmorgen mit.

Der Mann tötete seine Mutter und die Großeltern im gemeinsamen Wohnhaus. Der Notruf des 28-jährigen Deutschen bei der Polizei ging um 4.45 Uhr am frühen Montagmorgen ein. Die Einsatzkräfte fanden dann die drei Leichen. Jede Hilfe sei zu spät gekommen, erläuterte eine Polizeisprecherin. Das Alter des Großvaters wird mit 85 Jahren angegeben, die Großmutter soll 84, die Mutter des mutmaßlichen Täters 59 Jahre alt sein.

Tirpersdorf: Mutmaßlicher Täter lässt sich widerstandslos festnehmen

Die Polizei erließ vor Ort einen Haftbefehl und brachte den mutmaßlichen Täter in Untersuchungshaft. Dieser habe sich laut „Freie Presse“ in einer „psychischen Ausnahmesituation“ befunden. Er habe sich aber widerstandslos festnehmen lassen. Alkohol- und Drogentests fielen negativ aus. Der 28-Jährige ist bislang nicht vorbestraft.

Am Dienstag wurde der Tatverdächtige einem Haftrichter vorgeführt und sitzt nun in Untersuchungshaft. Die zuständige Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Zwickau habe einen Haftbefehl wegen Mordes in drei Fällen erlassen, teilte die Staatsanwaltschaft in Zwickau mit.

Tirpersdorf: Mann tötete Mutter und Großeltern mit Axt im Schlaf

Die Opfer wurden „durch Gewalteinwirkung mit einem Gegenstand“ getötet, hatte es am Montag zunächst geheißen. Die Tatwaffe wurde im Haus sichergestellt. Um was für eine Waffe es sich handelt, wollte die Polizeisprecherin am Montag aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. Im Haus soll nach Informationen von „Tag24“ überall Blut verteilt sein, den Beamten bot sich demnach ein schreckliches Bild. Einige der Polizisten sollen psychologisch betreut werden.

Am Dienstag wurden dann weitere Details bekannt: Die Tatwaffe war laut Auskunft der Polizei eine Axt. Nun geht das Gericht vom Mordmerkmal der Heimtücke aus, wie die Staatsanwaltschaft in Zwickau weiter mitteilte. Es bestehe der dringende Verdacht, dass der Beschuldigte seine Mutter und seine Großeltern im Schlaf überrascht und mit Axtschlägen gegen den Kopf getötet habe.

Am Dienstag wurden die drei Leichen zudem zur Obduktion freigegeben. Gerichtsmediziner sollen die Verletzungen untersuchen und den genauen Todeszeitpunkt feststellen.

Tirpersdorf: Motiv für mutmaßlichen Dreifachmord unklar

Das Mordmotiv ist allerdings noch immer völlig unklar. Medienberichten zufolge hatten Anwohner nichts von Streit innerhalb der Familie mitbekommen. Die Polizei Zwickau ermittelt wegen eines mehrfachen Tötungsdeliktes.

Tirpersdorf ist eine Gemeinde im sächsischen Vogtlandkreis und liegt nur wenige Kilometer südöstlich von Plauen. Der Ort hat knapp 1400 Einwohnerinnen und Einwohner. Laut „Freie Presse“ ist die Einfamiliensiedlung in dem kleinen Dorf, in der sich die Bluttat ereignete, „sehr gepflegt“.

Menschen in Tirpersdorf nach Bluttat unter Schock

„Es ist eine Tragödie“, sagte Bürgermeister Ralph Six der Nachrichtenagentur dpa am Montag. „Das war eine anerkannte Familie“, betonte er. Der Großvater sei lange Jahre Vorsitzender vom Fußballverein gewesen. Großeltern, Tochter und Enkel hätten zusammen in dem Haus gelebt, seines Wissens habe es keinerlei Anzeichen für Probleme gegeben.

Am Montagabend fand laut MDR eine Andacht in der evangelischen Kirche des Ortes statt, zu der rund 100 Menschen kamen. Sie brachten ihr Unverständnis, ihre Trauer und Fassungslosigkeit beim gemeinsamen Gottesdienst zum Ausdruck. (cme, dpa)