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Marine-Helikopter und Taucher im EinsatzJugendliche lösen am Timmendorfer Strand riesige Suchaktion aus

Lesezeit 3 Minuten
Eine Rettungsschwimmerin überwacht den Timmendorfer Strand. In der Nacht zu Sonntag wurde ein 17-Jähriger vermisst, es kam zu einer großen Suchaktion am Ostseestrand. (Symbolbild)

Eine Rettungsschwimmerin überwacht den Timmendorfer Strand. In der Nacht zu Sonntag wurde ein 17-Jähriger vermisst, es kam zu einer großen Suchaktion am Ostseestrand. (Symbolbild)

Der Suche nach dem vermeintlichen Badeunfall hat auch Fragen über Sicherheit am Badestrand und Kosten für Rettungseinsätze aufgeworfen.

Eine Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener hat in der Nacht zu Sonntag einen großen Rettungseinsatz von Polizei und Feuerwehr am Ostseebad Timmendorfer Strand ausgelöst. Gegen 1 Uhr wurde ein 17-Jähriger, der zuvor am beliebten Badestrand schwimmen ging, als vermisst gemeldet. Die Polizei fand den jungen Mann schließlich unversehrt zu Hause. In den vergangenen Wochen gab es bereits mehrere tödliche Badeunfälle.

Timmendorfer Strand: 17-Jähriger nach nächtlicher Bade-Aktion vermisst – große Suchaktion

Feuerwehr und Polizei wurden in der Nacht zu Sonntag über die vermisste Person in der Ostsee informiert: Demnach war die Gruppe aus fünf Jugendlichen und jungen Erwachsenen nachts an dem beliebten Badestrand unterwegs, zwei Männer und zwei Frauen gingen schwimmen. Als ein 17-Jähriger nicht mehr zu sehen war, wählt die fünfte Person am Strand den Notruf.

Wegen gefährlicher Strömung ist das Baden am Timmendorfer Strand eingeschränkt, doch die Warnungen werden immer wieder missachtet.

Wegen gefährlicher Strömung ist das Baden am Timmendorfer Strand eingeschränkt, doch die Warnungen werden immer wieder missachtet.

„Wir haben gemeinsam mit den Feuerwehren und weiteren Kräften eine große Suchaktion gestartet“, sagte eine Sprecherin der zuständigen Lübecker Polizei am Montag. „Im Einsatz waren unter anderem drei Boote der Feuerwehr Lübeck, sie wurden unterstützt von den freiwilligen Feuerwehren aus der Umgebung. Außerdem waren Taucher sowie ein Helikopter der Marine im Einsatz, um die Person zu finden“, so die Polizeisprecherin weiter.

Angetroffen wurde der vermisste Jugendliche später zu Hause. „Seine persönlichen Sachen lagen noch am Strand, offenbar ging er einfach nach hause“, schilderte die Polizeisprecherin. Warum er seinen Freundinnen und Freunden nicht Bescheid sagte, ist noch unklar.

Ostsee: Tödliche Fälle am Timmendorfer Strand – Warnung vor Badeseen auch in NRW

Die große Suchaktion um den 17-Jährigen hat auch Fragen nach Rettungseinsatzen und den Kosten der Suchaktionen aufgeworfen. Der „Stern“ berichtet, dass der 17-Jährige die Kosten für den Rettungseinsatz tragen muss. Dies konnte die Lübecker Polizeisprecherin am Montag aber nicht bestätigen und macht deutlich, dass die Kosten zweitrangig sind: „Wenn Gefahr und Notfälle bestehen, dann wollen wir helfen, genauso wie andere Rettungskräfte. Niemand soll sich scheuen, den Rettungsdienst zu alarmieren, die Kosten werden danach erst geprüft.“

In den vergangenen Wochen kam es am Timmendorfer Strand zu mehreren Badeunfällen, ein 20-Jähriger starb am Dienstag, 13. Juni., in dem Ostseebad. Auch in NRW sind am vergangene Wocheende zwei Personen in Badeeseen gestorben.

Angesichts mehrerer Einsätze von Rettungsschwimmern in den vergangenen Tagen hat die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) vor dem Baden und Schwimmen bei gehisster roter Flagge gewarnt.„Leider müssen wir immer wieder feststellen, dass die Menschen die DLRG-Kennzeichnungen und Flaggen-Signale entweder nicht kennen oder teils auch bewusst missachten beziehungsweise sie als unverbindlich eingeschätzt werden“, sagte DLRG-Landesgeschäftsführer Thies O. Wolfhagen der Deutschen Presse-Agentur. Auch normalerweise friedliche Gewässer wie die Ostsee können - je nach Wetterlage - besondere Gefahrenquellen bergen. (mit dpa)