Aus dem Verkauf genommenBKA erklärt Tchibo-Massagestab zur „verbotenen Waffe“
Köln – Laut Produktbeschreibung sollte er Schultern und Rücken entspannen. Laut Bundeskriminalamt hat er zu viel mit einem Totschläger gemein: Ein Massagestab von Tchibo ist von den Behörden als „verbotene Waffe“ eingestuft worden.
Eigentlich war der „Klopfmassage-Stab“ der Firma Tchibo zur „Steigerung des Wohlbefindens“ gedacht. Mit „federnden Schlägen“ sollte der 34 Zemtimeter lange Stab mit der Stahlkugel am Ende die Muskulatur lockern. Ende 2019 ging die Entspannungshilfe in den Verkauf. Doch der eine oder andere stolperte wohl über das martialische Aussehen des Wellnessprodukts.
Nun hat das BKA offiziell festgestellt: Der Stab erinnert nicht nur im Aussehen an eine Waffe, sondern auch in seiner Beschaffenheit. „Die objektiven Mermale der Konstruktion einer Hieb- und Stoßwaffe, vielmehr die eines Totschlägers, drängen sich bei dem Klopfmassage-Stab auf, und überschatten die Zweckbestimmung des Herstellers“, lautet die Beurteilung in feinstem Behörden-Deutsch. Der Stab wird daher als Waffe im nicht technischen Sinne eingestuft und verboten.
Tchibo-Massagestab bereits seit Dezember nicht mehr im Verkauf
Für Tchibo macht die Einstufung, die nun bekanntgegeben wurde, keinen Unterschied mehr. „Am 27. Dezember 2019 haben wir den Verkauf freiwillig eingestellt, nachdem uns die Hamburger Behörden um Stellungnahme gebeten hatten“, erklärt das Unternehmen auf Anfrage. Nur gut eine Woche war der Massagestab somit im Weihnachtsgeschäft im Verkauf.
Immer mal wieder muss sich das BKA mit der Frage befassen, ob Alltagsgegenstände dem Wesen einer Waffe zu nahe kommen. Im Jahr 2012 beurteilte die Behörde zum Beispiel Handtaschen des Designers Alexander McQueen, deren Griff wie ein Schlagring gestaltet waren. Das Ergebnis in jenem Fall: Die Taschen werden nicht als Waffen eingestuft.
Selbst ein Kaffeebecher wurde bereits einer Prüfung durch die Experten unterzogen. Doch auch die Tasse mit dem Schlagring-Henkel kann weiter bedenkenlos am Frühstückstisch zum Einsatz kommen. (ken)