„Es werden immer mehr“, zitierten Medien eine Anwohnerin, die Mitteleuropas größte Spinne in ihrem Treppenhaus entdeckt hatte.
Immer mehr SichtungenGrößte Spinne Europas – Russische Gift-Tarantel breitet sich in Nachbarland aus
Gift aus Russland gibt es seit Kriegsbeginn sowohl in den Wortmeldungen des Kremls als auch in Form von Fake-News-Kampagnen in den sozialen Netzwerken – nun sorgt allerdings auch ein Tier für die Verbreitung von Toxinen aus Russland in Europa. Laut österreichischen Medienberichten bereitet sich die Südrussische Tarantel (Lycosa singoriensis) im deutschen Nachbarland zunehmend aus.
So berichtete „heute.at“ zuletzt über Sichtungen der großen Spinnenart in Wien und dem Umland der österreichischen Hauptstadt. „Wir haben bereits letztes Jahr eine von diesen Spinnen gesehen, aber mittlerweile sind es recht viele und es werden immer mehr“, schilderte eine Wienerin ihre jüngsten Erfahrungen mit der Spinne, die sie zuletzt im Treppenhaus ihres Wohnhauses entdeckt hatte.
Südrussische Gift-Tarantel in Wien gesichtet
Auch der Experrte Robert Riener erklärte gegenüber dem österreichischen Nachrichtenportal, dass bereits fünf Exemplare allein in Gänserdorf, einer Stadt nahe Wien, gemeldet worden seien. Besonders gefährlich sei die russische Tarantel jedoch nicht, führte Riener aus.
„Der Biss wäre vergleichbar mit einem Bienenstich. Sofern man das Tier aber nicht mit bloßer Hand angreift, hat man nichts zu befürchten“, so der Experte. Die Tarantel gilt damit als ähnlich „gefährlich“ wie die in Deutschland mittlerweile heimisch gewordene Nosferatu-Spinne.
Giftig, aber nicht gefährlich: „Biss vergleichbar mit Bienenstich“
Der Naturschutzbund Österreich bestätigte die jüngsten Sichtungen der größten in Europa heimischen Spinnenart. Aktuell seien vor allem männliche Exemplare auf Partnersuche, daher sei es derzeit wahrscheinlicher, die vom Aussterben bedrohte Tierart in der Umgebung von Wien anzutreffen, hieß es von den Naturschützern.
„Sie wandern – besonders an milden Herbsttagen – viel umher und verirren sich dabei auch in Garagen, Gärten oder Häuser“, zitierte „heute.at“ die Organisation, die sich dafür einsetzt, die seltene Spinnenart zu schützen.
Seltene Spinnenart: Südrussische Tarantel wandert im Herbst
Sollte man eine der Südrussischen Taranteln entdecken, gebe es keinen Grund zur Panik, hieß es weiter in der österreichischen Medien. Das Tier könne mit einem Glas eingefangen und dann wieder in die Freiheit entlassen werden.
Mit einer Körperlänge von 18 bis 40 Millimetern und einem Gewicht zwischen 2,6 und 7 Gramm ist die Südrussische Tarantel die größte in Mitteleuropa vorkommende Spinne. Zusammen mit der Deserta-Tarantel und der Griechischen Röhrenspinne, gehören die Weibchen auch in Gesamteuropa zu den größten vorkommenden Spinnenarten. Die Tarantel-Männchen hingegen sind meist deutlich kleiner. (das)