Nur knapp einen Monat nach dem Flugzeugunglück von Muan mit 179 Toten ist erneut eine Maschine in Südkorea verunglückt.
Erneuter ZwischenfallFlugzeug in Südkorea geht in Flammen auf
Die Reihe der schweren Flugzeugunglücke reißt nicht ab: Am Dienstag (28. Januar) ist in Südkorea ein Airbus A321-200 in Brand geraten. Der Zwischenfall ereignete sich am Flughafen von Busan, als sich die Maschine der Fluggesellschaft Air Busan auf den Abflug vorbereitete. Sieben Menschen erlitten Verletzungen, wie die südkoreanische Behörden am Mittwoch meldeten.
Wie das Portal „Aviation Herald“ berichtet, sollte der Flug BX-391 von Busan aus nach Hongkong starten. Startzeit wäre 22.30 Uhr gewesen. An Bord waren demnach 169 Passagiere, sechs Besatzungsmitglieder und ein Wartungstechniker. Im hinteren Teil der Kabine entstand jedoch ein Feuer, das sich schnell ausbreitete und später auch das Dach des Airbus durchbrach.
Die Menschen an Bord verließen die Maschine über Notrutschen. Videos zeigen, wie die Geretteten sich schnell vom Flugzeug entfernen. Nach 75 Minuten war das Feuer gelöscht, zuvor gab es jedoch spektakuläre Bilder von Flammen, die oben aus dem Rumpf schlagen. Die Maschine wurde komplett zerstört. Dem Verkehrsministerium zufolge verbrannte fast die Hälfte des Rumpfs. Die Flügel und Motoren auf beiden Seiten der Maschine seien aber unbeschädigt.
Zur genauen Brandursache gibt es laut „Aviation Herald“ bislang keine Erkenntnisse. Der Brand wird als Zwischenfall der Kategorie A gewertet, der zweithöchsten Stufe.
Busan: Feuer in Handgepäckfach des Airbus A321?
Die Nachrichtenagentur Yonhap berichtete unterdessen, dass das Feuer ausbrach, nachdem schwarzer Rauch aus einem Handgepäckfach im hinteren Teil der Maschine gedrungen sei. „Es sieht so aus, dass das Feuer ausbracht, als der tragbare Akku eines Passagiers, der im Handgepäck über den Köpfen verstaut war, zusammengedrückt wurde“, zitierte die Lokalzeitung „JoongAng Ilbo“ eine namentlich nicht genannte Person aus dem Umfeld von Air Busan.
„Als der Rauch sich in der Kabine ausbreitete, hat ein Passagier in der Nähe des Notausgangs die Tür geöffnet und ein Flugbegleiter die gegenüberliegende“, zitierte Yonhap einen Passagier. Daraufhin habe die Evakuierung begonnen. Es sei „chaotisch und beängstigend“ gewesen.
Schweres Flugzeugunglück in Südkorea
Erst vor einem Monat hatte sich der tödlichste Unfall in der südkoreanischen Luftfahrtgeschichte ereignet. Ein aus Thailand kommendes Passagierflugzeug der südkoreanischen Billifluglinie Jeju Air wurde Ende Dezember 2024 kurz nach der Landung am internationalen Flughafen von Muan durch einen harten Aufprall gegen eine Mauer komplett zerstört.
179 der insgesamt 181 Insassen verloren bei dem Unfall mit der Boeing 737-800 ihr Leben. Laut einem ersten Unfalluntersuchungsbericht wiesen beide Triebwerke der Unglücksmaschine deutliche Spuren eines Vogelschlags auf.
Einen Tag später gab es an einer weiteren Maschine desselben Typs und derselben Fluggesellschaft einen Zwischenfall. Ein vom internationalen Flughafen Gimpo in Seoul zur Insel Jeju gestarteter Flug musste nach Problemen mit dem Fahrwerk umkehren. Menschen kamen hierbei nicht zu Schaden.
Ein weiteres schweres Flugunglück ereignete sich Mitte Dezember 2024: Eine Maschine von Azerbaijan Airlines stürzte in Kasachstan ab. 38 Menschen starben. Das Flugzeug war auf dem Weg von der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku nach Grosny in der russischen Teilrepublik Tschetschenien. Als sicher gilt, dass die Maschine vom Typ Embraer 190 durch russischen Beschuss abstürzte. Der russische Präsident Wladimir Putin entschuldigte sich später für den Zwischenfall. (cme, mit dpa und afp)