Die Aktion des 40-Jährigen in München richtete sich gegen den EM-Sponsor Volkswagen und dessen Rolle beim Klimawandel.
Störaktion bei Fußball-EMGreenpeace-Aktivist entschuldigt sich vor Gericht
Ein Greenpeace-Aktivist hat sich vor Gericht für eine gefährliche Protestaktion bei der Fußball-Europameisterschaft 2021 entschuldigt. Der 40-Jährige aus Baden-Württemberg räumte am Dienstag gegenüber dem Amtsgericht München ein, dass er im Juni 2021 mit einem Gleitschirm in die Allianz Arena geflogen war, wobei sich zwei Menschen auf den Zuschauerrängen verletzten. Er versprach, eine derartige Aktion nie zu wiederholen.
Französischer Tontechniker und ukrainischer Dopingkontrolleur verletzt
Der als Chirurg tätige Angeklagte gab zu, kurz vor dem Anpfiff des EM-Spiels Deutschland gegen Frankreich über das Stadion geflogen zu sein, wo er einen großen Ball auf das Feld warf. Die Aktion richtete sich gegen den EM-Sponsor Volkswagen und dessen Rolle beim Klimawandel. Der Gleitschirm verfing sich in einem Stahlseil, wodurch der 40-Jährige die Kontrolle verlor. Dazu sei es gekommen, weil er durch Beobachtung des Spielfelds und Beschäftigung mit dem Ball abgelenkt gewesen sei, sagte er. Sein Plan sei gewesen, nach Abwurf des Balls zurückzufliegen.
Beim Sinkflug über die Zuschauerränge wurden ein französischer Tontechniker und ein ukrainischer Dopingkontrolleur der UEFA verletzt. Der Kontrolleur verbrachte eine Nacht im Krankenhaus. Der Gleitschirmflieger landete auf dem Spielfeld und verletzte sich am Knöchel. Bereits kurz darauf, teilte er mit, habe er sich telefonisch bei den Opfern entschuldigt. Dem Ukrainer zahlte er demnach ein Schmerzensgeld von 3.500 Euro.
Der Mann ist wegen vorsätzlicher Gefährdung des Luftverkehrs und Körperverletzung angeklagt. Neben ihm muss sich ein weiterer Mann verantworten, der bei den Vorbereitungen geholfen haben soll. Der zweite Angeklagte entschuldigte sich ebenfalls, verweigerte jedoch zu einigen Anklagepunkten die Aussage. Das Urteil sollte im Laufe des Dienstags fallen. (dpa)