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Stärke 6,8Opferzahlen nach Erdbeben in China steigen - 74 Tote und 250 Verletzte

Lesezeit 2 Minuten
Erdbeben China 050922

Bei einem Erdbeben in Südwestchina sind mehrere Menschen ums Leben gekommen.

Peking – Die Zahl der Toten infolge des Erdbebens in Südwestchina ist auf 74 gestiegen. Mehr als 250 Menschen wurden verletzt, wie Staatsmedien am Mittwoch berichteten. 26 Menschen galten zwei Tage nach dem Beben noch immer als vermisst.

Die Erdstöße am Montag erreichten nach Angaben von Seismologen die Stärke 6,8. Besonders betroffen war der Kreis Luding mehr als 200 Kilometer südwestlich der Provinzhauptstadt Chengdu, wie Staatsmedien berichteten.Es kam zu Erdrutschen, die Straßen blockierten. Auch wurden Fahrbahnen durch Risse beschädigt. Im Ort Detuo seien Häuser schwer zerstört worden, berichtete das Staatsfernsehen.

China: Erdrutsche zerstören Ortschaften

„Jeder hatte Angst“, sagte eine Hotelangestellte in Luding am Telefon der Deutschen Presse-Agentur. Aus Angst waren die Menschen in der Kreisstadt aus den Häusern auf die Straßen gelaufen. Viele harrten im Freien aus und trauten sich aus Angst vor Nachbeben zunächst nicht zurück in die Gebäude. „Früher waren Erdbeben nicht so heftig.“ In der Stadt seien die Erdstöße nicht einmal so stark gewesen. „Aber auf dem Lande war es schlimmer“, sagte die Frau.

In Orten wie Moxi und Yanzigou in dem Landkreis wurden nach Angaben von Staatsmedien Kommunikationsverbindungen unterbrochen. In Videos war zu sehen, wie an Berghängen die Erde ins Rutschen kam. Große Felsbrocken lagen auf den Straßen. „Das Erdbeben war ziemlich heftig“, berichtete die Mitarbeiterin eines anderen Hotels in Luding.

500 Kilometer entfernt waren die Erdstöße noch zu spüren

Häuser seien dort aber nicht beschädigt worden. „Erdbeben gibt es hier häufig.“ In Videos in chinesischen sozialen Medien war zu sehen, wie Regale so stark schwankten, dass die Sachen herausfielen.

Sogar in der mehr als 500 Kilometer entfernten Millionenmetropole Chongqing waren die Erdstöße deutlich zu spüren. „Ich dachte zuerst, ich falle in Ohnmacht“, berichtete eine Frau, die im zehnten Stock eines Hochhauses wohnt. Kurz danach sei aber alles vorbei gewesen. Im Erdbebengebiet wurden Hunderte Einsatzkräfte mobilisiert, wie staatliche Medien berichteten.

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2008 war die Provinz Sichuan von einem schweren Erdbeben der Stärke 7,9 heimgesucht worden. Damals waren mehr als 80 000 Menschen ums Leben gekommen. Sichuan liegt am Rand der Überschiebungszone der indischen Kontinentalplatte und der eurasischen Platte. Wegen der Plattenverschiebungen ist die Provinz besonders erdbebengefährdet. (dpa)