AboAbonnieren

„Sehr ernste Bedrohung“Sprengstoff und Adresse von Synagoge gefunden – Antisemitischer Anschlag in Sydney vereitelt

Lesezeit 1 Minute
Der stellvertretende Polizeichef von New South Wales, David Hudson (r), spricht zu auf einer Pressekonferenz, während der Premierminister von New South Wales, Chris Minns, hinter ihm steht.

Die Polizei untersucht eine mögliche Terrordrohung, nachdem ein Wohnwagen mit Sprengstoff und einer Notiz mit Adressen von Juden und einer Synagoge gefunden wurde.

In Australien haben antisemitische Vorfälle zuletzt deutlich zugenommen. Jetzt konnte ein schwerer Anschlag verhindert werden.

Die australische Polizei hat nach eigenen Angaben einen größeren Anschlag mit wahrscheinlich antisemitischem Hintergrund vereitelt. Vor zehn Tagen sei im Nordwesten von Sydney ein mit Sprengstoff beladener Wohnwagen entdeckt worden, in dem die Adresse einer Synagoge gefunden worden sei, sagte der Premierminister des Bundesstaates New South Wales, Chris Minns. Wenn der Sprengstoff - der eine Reichweite von 40 Metern hatte - explodiert wäre, hätte es vermutlich zahlreiche Todesopfer gegeben, betonte er.

Der Politiker sprach von „einer sehr ernsten Bedrohung“ und fügte hinzu: „Es gibt nur einen Namen dafür, und das ist Terrorismus.“ Eine Elite-Anti-Terror-Einheit ist Berichten zufolge schon seit Tagen im Einsatz, um die Hintergründe aufzuklären. Festnahmen gab es im Zusammenhang mit dem Fund bislang aber nicht, wie der stellvertretende Polizeichef David Hudson bestätigte.

Australien: Antisemitischer Vandalismus und Brandanschläge nehmen zu

In den vergangenen Monaten ist es in Sydney, aber auch in anderen Metropolen wie Melbourne, vermehrt zu antisemitischen Vorfällen gekommen. Neben Vandalismus gab es auch Brandanschläge. Premierminister Anthony Albanese sprach von „abscheulichen Taten“, die keinen Platz in Australien hätten und sofort aufhören müssten.

Seit dem Überfall der islamistischen Hamas auf Israel im Oktober 2023 und dem damit ausgelösten Gaza-Krieg haben antisemitische Bedrohungen in Australien und weltweit deutlich zugenommen. (dpa)