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„Erheblicher Sachschaden“Polizei mit Feuerlöschern angegriffen – Beamte verhindern Rechtsrock-Konzert

Lesezeit 2 Minuten
Dunkel gekleidete Personen, oft mit Mützen oder Cappies auf dem Kopf und schwarzen Jacken, teilweise mit Skinhead-Aufdruck.

In Neumünster hat die Polizei am Wochenende ein Rechtsrock-Konzert verhindert. (Symbolbild)

Mit Feuerlöschern und Stühlen wurde die Polizei angegriffen, als sie in Neumünster ein Rechtsrock-Konzert verhindern wollte.

Die Veranstaltung in einer Gartenkolonie im schleswig-holsteinischen Neumünster soll als Verlobungsfeier angemeldet gewesen sein. Am Ende war es jedoch ein Rechtsrock-Konzert mit bis zu 400 Teilnehmenden.

Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (rnd) berichtet, hat die Polizei in der Nacht zu Sonntag ein Geheimkonzert von Rechtsrockbands in einer Gartenkolonie in Neumünster verhindert. Rund 400 Teilnehmende hatten sich dort in einem Vereinsheim versammelt und mussten teilweise von einem Großaufgebot der Polizei herausgeholt werden, da sich einige verschanzt hatten und Türen und Fenster des Vereinsheims verbarrikadiert hatten.

Teilnehmende attackierten Polizisten mit Stühlen und einem Feuerlöscher

Nach Angaben der zuständigen Polizeidirektion attackierten einige der mutmaßlichen Teilnehmer bei der Räumung die Einsatzkräfte mit Stühlen, Bierdosen und einem Feuerlöscher. Die Polizisten seien eingeschritten, da von einigen der für das Konzert angereisten und teils polizeilich bekannten Teilnehmern eine „nicht unerhebliche Gefahr“ ausgegangen sei. Wie Michael Heinrich, Polizeisprecher von Neumünster, auf Anfrage mitteilte, hatte das Konzert noch nicht begonnen, als die Polizei mit der Räumung begann. „Die Band hatte zwar schon aufgebaut, aber hatte noch nicht angefangen“, so der Sprecher.

Das Rechtsrock-Konzert sollte der Polizei zufolge in einer Gartenkolonie stattfinden. Der ersten Aufforderung zum Verlassen des Geländes sei zunächst die Hälfte der Teilnehmer gefolgt, andere hätten sich allerdings im Vereinsheim der Kolonie verschanzt.

Bei dem Einsatz entstand an dem Vereinsheim erheblicher Sachschaden

Die Polizisten forderten daher für die Räumung Hundeführer und die Bundespolizei aus Hamburg an. Um 1.45 Uhr sei das Gelände der Gartenkolonie schließlich geräumt worden. Gegen mehrere Konzertteilnehmer sei Anzeige unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte erstattet worden. Am Gelände des Vereinsheims sei „erheblicher Sachschaden“ entstanden, erklärte die Polizei weiter.

Nach Berichten des rnd sollten bei dem Rechtsrock-Konzert drei Bands aus der Szene auftreten: „Endstufe“ aus Bremen, „Hard & Smart“ aus Baden-Württemberg und „Radikahl“, eine der bekanntesten Rechtsrock-Bands in Deutschland. Des Weiteren soll es schwierig gewesen sein, überhaupt Zutritt zu dem Konzert zu bekommen. Es habe nur 388 Tickets gegeben und wer Informationen zur Anreise haben wollte, musste eine Telefonnummer anrufen, heißt es bei rnd. (mit afp)