Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Alarm über PolenRussisches Militärflugzeug dringt in NATO-Gebiet ein

Lesezeit 2 Minuten
Ein russischer Jet des Typs Su-24MR.

Ein russischer Jet des Typs Su-24MR. (Symbolbild)

Ein neuer Fall von Grenzübertritt im EU-Luftraum wirft Fragen auf. Russland erklärt den Vorfall mit einem technischen Fehler.

Ein russisches Militärflugzeug des Typs Su-24MR ist am Dienstag (11. November) für kurze Zeit in den polnischen Luftraum eingedrungen. Wie das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte über den Onlinedienst X mitteilte, dauerte die Luftraumverletzung eine Minute und zwölf Sekunden.

Der Jet war von der russischen Exklave Kaliningrad gestartet und flog 6,5 Kilometer weit in polnisches Hoheitsgebiet, bevor er seinen Kurs änderte. Nach Angaben der russischen Seite sei ein Navigationssystemausfall für den Vorfall verantwortlich gewesen, heißt es in Berichten der Nachrichtenagenturen Reuters und AFP.

Su-24MR über Polen: Sofortige Änderung der Flugroute

Die Flugroute des Jets wurde laut polnischem Innenminister Tomasz Siemoniak (57) nach einer Warnung umgehend korrigiert. Polens Luftraumüberwachung habe das Flugzeug frühzeitig entdeckt, und es sei in Kontakt mit der russischen Seite gestanden. Polen hat wiederholt Luftraumverletzungen durch russische Maschinen gemeldet, besonders seit Beginn des Ukraine-Kriegs.

„Es ist wichtig, dass unsere Systeme das Flugzeug sofort entdeckt haben und dass es unseren Luftraum verlassen hat, nachdem es über die Luftraumverletzung informiert wurde“, sagte Tomasz Siemoniak in einem Interview dem Sender TVN24. Das Außenministerium werde die Situation bewerten und darauf reagieren.

Angespannte Nachbarschaft zu Russland und Belarus

Polen hat im Nordosten eine rund 200 Kilometer lange Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad. Diese wird seit Beginn des Krieges in der Ukraine besonders überwacht, unter anderem durch einen Grenzzaun und verstärkte Patrouillen. Die Grenze zu Weißrussland ist rund 400 Kilometer lang und verläuft durch Wälder und Flüsse. Sie ist ebenfalls stark gesichert, da Polen dort seit 2021 Grenzkonflikte im Zusammenhang mit Migration und russischem Einfluss beobachtet.

Mit Russland und Weißrussland unterhält Polen weiterhin diplomatische Beziehungen, allerdings auf stark reduziertem Niveau. Die Beziehungen zu Russland sind durch den Krieg in der Ukraine belastet, zahlreiche Diplomaten wurden ausgewiesen. Mit Weißrussland gibt es Spannungen wegen der Migrationskrise und der Nähe zu Moskau. Die Botschaften bleiben geöffnet, aber die Kontakte sind minimal. (jag/afp/red)