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Bereits 30 Meldungen 2025Rekordzahl von Ufo-Sichtungen bei Meldestelle eingegangen

Lesezeit 2 Minuten
Der Start eines Starlink-Satelliten ist zu sehen.

Der Start eines Starlink-Satelliten ist zu sehen.

Scheinbar unerklärliche Phänomene am Himmel sorgen immer wieder für Rätselraten – Forscher-Netzwerk hilft bei der Ursachensuche

Noch nie sind bei der bundesweit tätigen Ufo-Meldestelle CENAP so viele Sichtungen angezeigt worden wie im vergangenen Jahr. Das Centrale Erforschungs-Netz außergewöhnlicher Himmels-Phänomene (CENAP) ist Anlaufstelle für Bürger, die nach einer wissenschaftlichen Erklärung für ihre Beobachtungen suchen. Die meisten Sichtungen ließen sich laut der Ufo-Forschungsgruppe auf Starlink-Satelliten zurückführen.

Insgesamt zählte CENAP mit Sitz im südhessischen Lützelbach im vergangenen Jahr 1084 Ufo-Meldungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Üblicherweise verzeichnet man im Schnitt 600 bis 800 Meldungen pro Jahr“, erklärte der Mitgründer und Leiter Hansjürgen Köhler. Auch 2024 seien wieder keine Raumschiffe von Außerirdischen dabei gewesen, so Köhler, der das Netzwerk mit seinem damaligen Mitstreiter Werner Walter 1973 ins Leben rief.

Bereits 30 Meldungen im neuen Jahr

Im vergangenen Jahr sorgten nach Angaben des CENAP-Leiters die auffällige Konstellation leuchtstarker Planeten wie Venus und Jupiter sowie helle Sterne wie Sirius für Meldungen. Besonders häufig aber meldeten sich Menschen, weil die seit Ende 2019 auftauchenden Satelliten-Kommunikationssysteme Starlink des Tech-Milliardärs Elon Musk bei ihnen für Rätselraten sorgten. Diese Satelliten seien kurz nach dem Start am Himmel besonders auffällig, wenn sie wie auf einer Perlenkette aufgereiht losfliegen, erläutert Köhler.

Seit Gründung sind bei der CENAP nach eigenen Angaben mehr als 12030 Meldungen über Ufo-Sichtungen eingegangen. Allein in diesem Jahr habe es bereits 30 neue Meldungen gegeben, sagte Köhler. Ufo ist die Abkürzung für „unbekannte Flugobjekte“.

Oft gibt es eine einfache Erklärung für Sichtung

Weitere Meldungen im Jahr 2024 konnten als LED-Ballons, Folienballons, Privat- und Industriedrohnen, Flugzeuge, Hubschrauber, Lichteffektgeräte bei Veranstaltungen oder als helle Meteore identifiziert werden. Die zunehmende Zahl von Meldungen hänge auch damit zusammen, dass viele Menschen heutzutage mit ihren Handys unterwegs seien und Fotos machten, erklärt der CENAP-Leiter.

Manche Beobachter hätten auch Fotos und Videos mit „merkwürdigen Lichtpunkten“ eingereicht. Diese hätten sich bei der Analyse größtenteils als Linsenreflexionen sowie im Nahbereich als unscharf abgebildete Insekten oder Vögel herausgestellt. Bei 99 Prozent der Anrufer handelt es sich laut Köhler um „ganz normale Leute, die Dinge sehen, die sie sich nicht erklären können“.

CENAP-Team besteht aus Ehrenamtlern

Bei einer Meldung erfasst das CENAP-Team zunächst Datum, Uhrzeit und Ort. Danach wird eine Karte erstellt, die Beschreibung sowie die beigefügten Fotos oder Videos werden in die Fallakte eingegeben. Bei Nachtsichtungen werden die astronomischen Daten am Beobachtungsort aufgerufen, gegebenenfalls auch die Überflug-Daten von Satelliten, der Raumstation ISS und von hellen Raketenteilen. Zusätzlich werden manchmal auch Daten zu Überflügen von Flugzeugen oder Helikoptern geprüft. Das ehrenamtliche Team vergleicht Foto- und Videoaufnahmen zudem mit seinem umfangreichen Archiv. (dpa)