Studie zu ÄngstenDavor fürchten sich die Deutschen am meisten
Berlin – Die hohen Staatsschulden in der Corona-Pandemie und die Folgen für den eigenen Geldbeutel sind Sorge Nummer eins der Deutschen, wie aus der Studie „Ängste der Deutschen“ hervorgeht. Darin nannten 53 Prozent von 2400 Befragten große Furcht vor höheren Steuern oder Leistungskürzungen wegen Corona.
Auf Platz zwei folgen Inflationsängste: 50 Prozent sehen steigende Lebenshaltungskosten. Ebenso viele nennen die Kosten für EU-Schulden – das ist Platz drei. Die Daten werden jedes Jahr für die R+V-Versicherung ermittelt.
Die öffentlichen Schulden waren in der Coronakrise nach Angaben des Statistischen Bundesamts allein 2020 um 14,4 Prozent oder 273,8 Milliarden Euro auf einen Rekordstand gewachsen. Die Inflationsrate erreichte im August mit 3,9 Prozent den höchsten Wert seit vielen Jahren.
R+V-Studie: Mehr Angst vor Naturkatastrophen seit Flut in NRW
In der jährlichen Umfrage werden Teilnehmer gebeten, vorgegebene Themen auf einer Skala von eins (gar keine Angst) bis sieben (sehr große Angst) zu bewerten. Daraus wird die Rangfolge ermittelt. Dabei liegt die Angst, der Staat könnte durch Geflüchtete überlastet sein, mit 45 Prozent auf Platz vier. 43 Prozent machen Schadstoffe in Nahrungsmitteln Kummer, ebenso viele die Pflege im Alter. Platz sieben nimmt die Sorge vor „Spannungen durch Zuzug von Ausländern“ ein, genannt von 42 Prozent der Befragten.
Das Wahlkampf-Topthema Klimaschutz taucht in der Jahresumfrage erst auf Platz acht auf: 41 Prozent der Befragten nannten demnach große Angst vor häufigeren Naturkatastrophen und Wetterextremen. Allerdings fand die Umfrage nach Angaben von R+V vor der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands statt.
Deshalb seien Ende Juli online weitere 1000 Menschen befragt worden – mit einer drastischen Veränderung: In der ergänzenden Befragung äußerten 69 Prozent Angst vor Naturkatastrophen und Extremwetter, 61 Prozent zeigten sich besorgt, dass der Klimawandel dramatische Folgen für die Menschheit habe. Das seien Rekordwerte, erklärte R+V. (dpa)