AboAbonnieren

„Psychisch belastend“THW-Helfer in Flutgebieten beschimpft und mit Müll beworfen

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) am 18. Juli im Einsatz im nordrhein-westfälischen Stolberg.

Bonn – Ehrenamtliche des Technischen Hilfswerks (THW) sind bei ihrem Einsatz in westdeutschen Flutgebieten mitunter unfreundlich empfangen worden. „Das geht dann soweit, dass unsere Helferinnen und Helfer beschimpft werden“, sagte die Vize-Präsidentin des THW, Sabine Lackner, am Samstag in der Sendung „Frühstart“ (RTL/ntv).

„Wenn sie mit Einsatzfahrzeugen unterwegs sind, werden sie mit Müll beschmissen“, fügte Lackner hinzu. Hinter den Angriffen seien vor allem Querdenker oder Menschen aus der Prepper-Szene, die sich als Betroffene der Flutkatastrophe ausgäben, sowie einige frustrierte Flutopfer.

THW-Einsatzkräfte werden einfach gefilmt

Sie verstehe, dass Betroffene Ort, das Gefühl hätten, benachteiligt zu sein, sagt aber auch: „Wenn ich alleine betroffen bin, frage ich, warum kommt den niemand, während wir auf der anderen Seite organisieren, dass ein Gebiet für 1000 Menschen wieder bewohnbar wird.“ Aus diesem Grund sei privat organisierte Hilfe gut und wichtig.

Alles zum Thema Technisches Hilfswerk

Teils seien die Einsatzkräfte bei ihrer Arbeit auch von Menschen gefilmt worden, die sich nicht als Pressevertreter erkenntlich gemacht hätten, sagte Lackner. Aus diesem Grund hätte man für manche Orte entschieden, dass THW-Helfer ihre Namensschilder abnehmen.

THW-Helfer beschimpft: „Noch keine Einsätze abgebrochen“

Bisher seien noch keine Einsätze wegen der Vorfälle abgebrochen worden, doch die Situation sei für die ehrenamtlichen Helfer psychisch belastend. „Ich bin unseren Einsatzkräften unendlich dankbar, dass sie recht unerschrocken weitermachen“, so Lackner in der Sendung. Zudem sei man konstant in Kontakt mit der Polizei.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Vize-Präsidentin des THW kündigte in dem Interview auch an, dass sie sich am Samstag auf den Weg macht, um sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen. Eine Einsatzkräfte hätte ihr aufgrund der Vorfälle vorgeschlagen, dass sie vor Ort zivil und nicht erkennbar als Mitarbeiterin des THW unterwegs sein sollte. Lackner lehnt das: „Das werde ich selbstverständlich nicht tun.“ (dpa)