Projekt „Insight“Team der Uni Köln erforscht die Oberfläche des Mars
Köln – Geheimnissen des roten Planeten kommt ein internationales Forschungsteam mit der Universität zu Köln auf die Spur. Mit Hilfe seismologischer Daten von Beben auf dem Mars, die von der Nasa-Mission „Insight“ aufgezeichnet wurden, ermittelten sie erstmals die Krustendicke des Mars in absoluten Zahlen. Etwa 20 Kilometer oder 39 Kilometer beträgt sie unterhalb der Landestelle der Insight-Sonde der Nasa. Sie landete am 26. November 2018 auf dem Mars und erforscht seitdem Kruste, Kern und dazwischen liegenden Mantel des Planeten.
Die Ergebnisse der Messungen unter Leitung der Kölner Geophysikerin Prof. Brigitte Knapmeyer-Endrun von der Uni Köln und Dr. Mark Panning vom kalifornischen Jet Propulsion Laboratory/USA sind von großem Interesse – auch weil sie Aufschluss darüber geben können, wie Entwicklungsprozesse im Sonnensystem abliefen und warum etwa Mars, Erde und andere Planeten heute sehr unterschiedlich sind.
Die bisherigen Verfahren zur Messung der Dicke der Mars-Kruste waren laut Uni Köln mit Unsicherheiten behaftet und weisen teils große Unterschiede in den Schätzungen auf. Mit den seismologischen Werten nach Beben auf dem Mars können nun exakte Messungen durchgeführt und daraus eine Karte der Kruste des ganzen Planeten mit ihren unterschiedlichen Stärken angefertigt werden. Die Daten ergaben an der Landestelle der Sonde eine etwa acht Kilometer mächtige Schicht, darunter folgt eine weitere bis in etwa 20 Kilometer. Dann könnte bereits der Mantel folgen. „Dies wäre eine überraschend dünne Kruste, auch im Vergleich zur Erde“, so Knapmeyer-Endrun.
Unter Köln ist die Erdkruste etwa 30 Kilometer dick. Die Daten sprechen außerdem eher dafür, dass die oberste Schicht aus einem unerwartet porösen Gestein besteht. (MW)