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Problem der OrangenpyramideUkrainische Mathematikerin erhält Fields-Medaille

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Maryna Viazovska

Maryna Viazovska 

Berlin – Die aus der Ukraine stammende Mathematikerin Maryna Viazovska ist als bislang erst zweite Frau mit der renommierten Fields-Medaille ausgezeichnet worden. Mit den drei weiteren Preisträgern Hugo Duminil-Copin, June Huh und James Maynard nahm sie die Mathematik-Ehrung am Dienstag an der Aalto-Universität in Finnland in Empfang. Das Prestige der Medaille der International Mathematical Union (IMU) ist mit dem der Nobelpreise vergleichbar.

Die 37-jährige Viazovska sei erst die zweite Frau nach Maryam Mirzakhani im Jahr 2014, die eine Fields-Medaille bekommt, teilte die Schweizer Hochschule EPFL (École polytechnique fédérale de Lausanne) mit, wo Viazovska Professorin mit Spezialgebiet Zahlentheorie ist. Die Mathematikerin aus Kiew hatte im Laufe ihrer Karriere auch Stationen in Deutschland, etwa an der Berlin Mathematical School und der Humboldt-Universität Berlin.

Viazovska ist nach EPFL-Angaben für ihre Lösung des Problems der Kugelpackung in den Dimensionen 8 und 24 ausgezeichnet worden. „Die Frage, wie man Kugeln so dicht wie möglich aneinanderpacken kann, z. B. bei einer Orangenpyramide, beschäftigt die Mathematik bereits seit mehr als vier Jahrhunderten.“

Mathematiker-Kongress in Sankt Petersburg fällt aus

Die Auszeichnung wurde 1936 erstmals verliehen und soll alle vier Jahre bis zu vier herausragende Forschende der Mathematik würdigen, die nicht älter als 40 Jahre sein dürfen. Im Jahr 2018 wurde als erst zweitem Deutschen dem Bonner Mathematiker Peter Scholze die Fields-Medaille verliehen. Eine weitere hochrangige Mathematik-Auszeichnung ist der Abelpreis, der ohne Altersbeschränkung und jährlich verliehen wird.

Ursprünglich sollten die Medaillen im Rahmen des Internationalen Mathematiker-Kongresses 2022 in Sankt Petersburg in Russland überreicht werden. Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine findet die Veranstaltung aber in diesem Jahr digital statt. Das IMU-Exekutivkomitee hatte das Vorgehen Russlands auf das Schärfste verurteilt. (dpa)