Bunte Polarlichter waren in der Nacht zu Montag am Himmel über Deutschland zu sehen. Einige Sternen-Gucker und Hobbyfotografen haben die bunten Himmelskörper beobachtet und ihre Eindrücke geteilt. Sichtungen gab es von Rügen über Berlin bis zum Westerwald, offenbar hatten einige Fans der bunten Lichter bis tief in die Nacht gewartet. Die schönsten Eindrücke und wie die Polarlichter entstehen.

Polarlichter nur an Nord- und Südpol? Deswegen sind die bunten Lichter manchmal auch bei uns

Polarlichter sind in Deutschland eigentlich nur selten zu beobachten. Die „Leuchterscheinungen am Himmel“, wie sie der Deutsche Wetter-Dienst (DWD) in einem Glossar nennt, treten nämlich hauptsächlich an Nord- und Südpol auf. Am Nordpol heißen sie Aurora borealis, am Südpol Aurora australis, aber die Entstehung ist bei beiden gleich.

Polarlichter entstehen durch Sonnenstrahlung. Die Sonne sendet die elektrisch geladenen Teilchen des Sonnenwinds – und hier kommen Nord- und Südpol ins Spiel: Die elektrisch geladenen Teilchen werden von den Magnetfeldern der Pole angezogen. Wenn sie dann – vereinfacht gesagt – durch die Wolken brechen, werden die Atome angeregt. Das erzeugt dann die unterschiedlichen Farben und das Glühen am Himmel beginnt.

Polarlichter können in sechs verschiedenen Farben leuchten

Die Farbe des Polarlichts ist von den jeweiligen Atomen und der Höhe im Himmel abhängig. „Das grüne Polarlicht wird hauptsächlich von Sauerstoffatomen in etwa 120 Kilometern Höhe erzeugt. Das rote Polarlicht dagegen hat seinen Ursprung meist bei Sauerstoffatomen in etwa 200 km Höhe“, heißt es in der Erklärung des Wetterdienstes. Recht häufig sind außerdem blaue Polarlichter, die meistens von Stickstoffatomen ausgehen. Aus den drei Hauptfarben der Polarlichter ergeben sich drei Mischtöne, die auch noch häufig beobachtet werden können: violett, weiß und am seltensten gelb.

„Es wurde größer und größer“

Hellblaue Spirale verblüfft Nordlicht-Fotografen in Alaska

Von

Lisa Pauli

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Warum aber sind die bunten Himmelsphänomene auch manchmal über Deutschland sichtbar? Der Name Polarlicht legt nahe, dass es vor allem um Nord- und Südpol geht. Und auch wenn sie hier am besten sichtbar sind, gibt es Lichtzonen, die auch abseits der Pole sichtbar sind. Die Nordlichtzone etwa verläuft über Nordskandinavien, Island, das nördliche Kanada und Alaska. Wenn die Sonnenstürme besonders stark sind, dann erreichen die Polarlichter dieser Nordlichtzone auch Deutschland – und führen zu guter Laune bei Hobbyfotografen und Sternen-Guckerinnen.

Polarlichter über Deutschland: Viele Nutzer teilen Eindrücke vom Himmels-Spektakel

Über die Sonnenstürme lassen sich auch Vorhersagen treffen, wann die nächsten Polarlichter in Deutschland zu sehen sind. Vom Verein Arbeitskreis Meteore gibt es sogar eine eigene Vorhersage-Seite – die Prognose am Montag: Aktuelle Polarlicht-Wahrscheinlichkeit „sehr hoch“.

Das nutzen offenbar auch viele Userinnen und User in der Nacht zu Montag. Sie teilten über die sozialen Netzwerke zahlreiche Fotos und Eindrücke von den Polarlichtern über Deutschland.

Ein Nutzer teilte Eindrücke aus dem nördlichen Westerwald.

„Leute! Seit 2015 bin ich auf der Jagd. War sogar auf Island aber nie spielte das Wetter mit. Heute hat es geklappt. Mein erstes #Polarlicht. In Altenberg in Sachsen“, lautete die begeisterte Nachricht eines anderen Nutzers oder Nutzerin bei Twitter.

Und sogar auf der größten Insel Deutschlands Rügen waren die Lichter gut zu erkennen, hier strahlten sie deutlich sichtbar grün am Nachthimmel.

Damit Polarlichter zu sehen sind, braucht es einen klaren Himmel. In Großstädten leuchten häufig noch die Lichter der Stadt dem Himmel entgegen, was es noch schwieriger macht, die Polarlichter zu erspähen. Einen Eindruck aus der Montagnacht teilte aber ein Nuter vom „Mini-Polarlicht über Berlin“

Wann die nächsten Polarlichter über Deutschland oder vielleicht sogar Köln und der Region zu sehen sind, ist noch nicht ganz klar. Fest steht aber, dass das Himmels-Phänomen immer wieder Menschen begeistert – und das nicht nur an Nord- und Südpol. (mab)