Die Nilpferde wurden in den 1980er-Jahren von Pablo Escobar nach Kolumbien gebracht. Sie vermehren sich unkontrolliert – und werden zur Gefahr für die Region.
Ex-DrogenbossMilllionenkosten: Zukunft von Nilpferde von Pablo Escobar offenbar geklärt
Die Zukunft von Pablos Escobars Nilpferden in Kolumbien ist offenbar geklärt. Die Tiere, die in der Gegend der „Hacienda Napoles“, dem ehemaligen Anwesen des Drogenbosses, leben, vermehren sich unkontrolliert und werden in Kolumbien zunehmend zum Problem und zur Gefahr für ihre Umwelt und Menschen. Die Regierung hat einen Plan, um die Tiere loszuwerden. Er könnte aber Millionen kosten.
Die Bezirksregierung in der Region Antioquia plant, einen großen Teil der Tiere in den kommenden Monaten umzusiedeln und in Gegenden außerhalb von Kolumbien zu bringen. Laut Angaben von Gouverneur Aníbal Gaviria ist derzeit geplant, 70 der 150 Flusspferde in Naturschutzgebiete in Indien und Mexiko zu bringen, wo sie ungestört weiterleben können.
Die Tiere sollen noch im ersten Halbjahr 2023 ausgeflogen werden. Zehn von ihnen sollen nach Mexiko gebracht werden, 60 nach Indien. Was mit den übrigen Tieren passiert, ist derzeit noch unklar.
Pablo Escobar: Zukunft von berühmten Nilpferden offenbar geklärt
Derzeit wird die Population der Flusspferde in der Region auf etwa 150 geschätzt, sie alle stammen von ursprünglich vier Nilpferden ab, die Pablo Escobar für seinen Privatzoo aus Afrika in den 1980er-Jahren importieren ließ. Weil sie im kolumbianischen Dschungel keinerlei natürliche Feinde haben, breiten sie sich unkontrolliert aus und werden zur Gefahr für das örtliche Ökosystem. Auch die Angriffe auf Menschen häufen sich.
Eine neue Studie zeigt, dass die Population ohne ein schnelles Eingreifen in den kommenden zehn Jahren auf etwa 1400 Flusspferde anwachsen könnte. Versuche, die Tiere zu erschießen, wurden nach Widerstand aus der Bevölkerung gestoppt. Ein seit etwa zwei Jahren laufendes Kastrationsprogramm bringt ebenfalls nicht den gedachten Erfolg: Die Tiere vermehren sich offenbar schneller, als sie gefunden und kastriert werden können.
Pablo Escobar: Flusspferde bedrohen Okösystem – Angriffe auf Menschen häufen sich
Die für Indien und Mexiko vorgesehenen Tiere sollen mit Futter in Käfige gelockt und anschließend abtransportiert werden. Laut Angaben eines Nationalparks in Mexiko, der die Tiere aufnimmt, soll das gesamte Projekt laut „Guardian“ etwa 3,5 Millionen US-Dollar kosten. Noch ist zudem unklar, wohin die etwa 80 verbleibenden Tiere gebracht werden.
Nach dem Tod von Pablo Escobar im Jahr 1993 waren die Tiere aus der „Hacienda Napoles“ entkommen und haben sich seitdem in der Region um den Magdalena-Fluss ausgebreitet. Die Bekanntheit der Tiere stieg, nachdem sie Teil der Netflix-Serie „Narcos“ über das Leben Escobars waren. (shh)