Die Ursache für das Feuer auf einem Tanker in der Ostsee ist weiter unbekannt. Die Ermittlungen zur Brandursache beginnen am Montag.
Keine ÖlverschmutzungÖltanker brennt in der Ostsee – Verpuffung an Bord?
Dicke Rauchwolke über der Ostsee: Auf dem Öl- und Chemikalientanker „Annika“ nordöstlich von Kühlungsborn (Mecklenburg-Vorpommern) in der Ostsee ist ein Feuer ausgebrochen. Laut Augenzeugen habe es eine Verpuffung oder Explosion gegeben.
Das Feuer war am Freitagvormittag (11. Oktober) plötzlich ausgebrochen. Wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger mitteilte, wurden alle sieben Besatzungsmitglieder vom Schiff gerettet. Dabei wurde niemand verletzt. Sie wurden mit Schiffen nach Kühlungsborn gebracht. Inzwischen ist der Brand gelöscht und das Schiff abgeschleppt worden. Ermittlungen zur Brandursache sollen am Montag beginnen.
Öltanker brennt auf Ostsee zwischen Kühlungsborn und Warnemünde
„Das Seenotrettungsboot ‚Wilma Sikorski‘ hat alle sieben Besatzungsmitglieder um kurz nach 10 Uhr geborgen“, sagte ein Sprecher der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)
Etwa 640 Tonnen Öl habe der Tanker geladen. Das sei eine geringe Menge. Der „Ostseezeitung“ sagte eine Sprecherin des Havariekommandos Cuxhaven, die „Annika“ sei damit „so gut wie leer“. Laut dem Schweriner Umweltministerium habe der Brand des Ölschiffs bisher keine Gewässerverunreinigung verursacht.
Öltanker brannte vor Ostsee-Küste
Der Tanker lag vor Anker und hatte zudem Verbindung zu einem Schlepper vor Ort. Medienberichten zufolge soll der Brand im Maschinenraum, also im Inneren des Schiffes, ausgebrochen sein. Zunächst hatte der Radiosender „Ostseewelle“ berichtet.
Der Seenotrettung zufolge brachen ein Hochseebergungsschlepper sowie weitere Fahrzeuge und Hubschrauber zum Tanker auf. Der schwarze Rauch des brennenden Schiffes warbis an die Küste sichtbar. Weitere Details sowie die Ursache des Feuers seien bisher nicht bekannt. Das Havariekommando des Bundes habe die Einsatzleitung übernommen.
Ermittlungen zur Brandursache beginnen am Montag – Schiff „ruht“ jetzt
Die Ermittlungen zur Ursache des Feuers auf dem Öltankschiff „Annika“ sollen am Montag beginnen. Das am frühen Samstagmorgen von Schleppern in den Rostocker Überseehafen bugsierte Schiff sei für die nächsten 48 Stunden außer für die Brand- und Leinenwache als Tatort gesperrt. Danach würden die Kriminalpolizei und die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung an Bord gehen und die jeweiligen Ermittlungen führen, teilte Rostocks zuständiger Senator Chris von Wrycz Rekowski mit.
Auch die Wasserschutzpolizei bestätigte, dass die Ermittlungen am Montag starten sollen. Das Schiff muss zunächst ruhen, damit sich gefährliche Gase entfernen können, wie ein Sprecher der Wasserschutzpolizei Rostock mitteilte. Seit Eintreffen des Schiffes wurden alle Maßnahmen nach Angaben des Senators durch den Eigner beauftragt, der dazu einen Bergungsvertrag geschlossen habe.
Der Taucherei- und Bergungsbetrieb Baltic hat im Rostocker Hafen am havarierten Tankschiff „Annika“ am Samstag mit der Überprüfung des Rumpfes begonnen. Dazu untersuchte ein Taucher den Schiffsboden. Es werde geprüft, ob durch die Hitzeentwicklung mögliche Schäden entstanden seien, so Baltic-Taucher-Geschäftsführer Eyk-Uwe Pap. Dazu war auch eine Unterwasser-Videoinspektion geplant.
Der Sprecher des Deutschen Havariekommandos, Benedikt Spangardt, zeigte sich in der Nacht zufrieden mit dem Ablauf des Einsatzes. Es seien drei Feuerwehren beteiligt gewesen, aus Kiel, Lübeck und Rostock. „Die Sache ist in dem Sinne gut ausgegangen, dass keine Person schwer verletzt worden ist, dass die Besatzung in Ordnung ist und dass wir keine Gewässerverunreinigung und keinen Ölschaden in der Ostsee haben.“
Die „Annika“ - so der Name des havarierten Schiffes - ist ein sogenanntes Bunkerschiff: Es dient dazu, andere Schiffe mit Treibstoff zu versorgen. Das Bunkerschiff fährt unter deutscher Flagge. Gebaut wurde es im Jahr 2012. Sie ist 73 Meter lang und 11,60 Meter. (mbr/dpa)