Spektakel an AtlantikküsteSurfer bezwingt in Portugal rund 35 Meter hohe Welle
Nazaré – Dem portugiesischen Surfer Hugo Vau ist offenbar der Ritt seines Lebens gelungen: Der 40-jährige Wassersportler bezwang der portugiesischen Zeitung „Publíco“ zufolge am vergangenen Mittwoch eine rund 35 Meter hohe Riesenwelle am Praia do Norte rund 100 Kilometer nördlich der Hauptstadt Lissabon. Auch wenn die exakte Höhe der Welle bislang noch nicht ermittelt wurde, wird angenommen, dass der bisherige Rekord von Garrett McNamara aus dem Jahr 2013 geknackt wurde. Der Amerikaner war damals an gleicher Stelle auf einer fast 30 Meter hohen Welle gesurft und hatte sich damit einen Eintrag in das Guinessbuch der Rekorde gesichert. Bereits 2011 war es McNamara ebenfalls in Nazaré gelungen, eine 24-Meter-Welle zu bezwingen.
McNamara veröffentlichte auf seiner Facebookseite ein Video, das Hugo Vau in der Riesenwelle zeigen soll und gratulierte seinem Surfkollegen: „Unglaublich, dass jemand dieses Monster reitet. Wenn es jemand verdient hat, solch eine Welle zu bekommen, dann ist es Hugo, der viel Zeit in Nazaré gesteckt hat.“
Hugo Vau zeigte sich ebenfalls glücklich über seinen Erfolg. „Wir haben sieben Jahre lang auf eine solche Welle gewartet. Diese war anders als alle anderen bisher und deutlich größer als der Durchschnitt am Praia do Norte. Außerdem brach sie sehr gefährlich und aggressiv. Viele der Anwesenden sagten, dass sie noch nie in ihrem Leben eine so große Welle gesehen haben“, sagte der Surfer gegenüber der portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa. Bevor es ihm gelang, die Riesenwelle mitzunehmen, sei er rund dreieinhalb Stunden im Wasser gewesen und an fünf oder sechs vorherigen Wellen gescheitert.
Der Atlantik-Strand Praia do Norte in der Nähe des portugiesischen Orts Nazaré ist aufgrund seiner Riesenwellen ab Herbst alljährlich Treffpunkt von Big-Wave-Surfern aus der ganzen Welt. Da es nur mit Muskelkraft nicht möglich ist, die Wellen anzupaddeln und auf deren Geschwindigkeit zu kommen, lassen sich die Extremsportler an einem Seil von Jet-Skis oder Hubschraubern in die Riesen ziehen. Diese Technik wird Tow-in-surfing genannt. Ein wissenschaftliches Verfahren zum Messen der Monsterwellen gibt es nicht: Die Höhe wird stattdessen meist mithilfe von Videomaterial anhand der Größe des Surfers in der Welle ermittelt.