Nach einem tödlichen Anschlag auf einen 27-Jährigen teilte die israelische Armee mit, die Waffen der Tatverdächtigen sichergestellt zu haben.
Tel Aviv/RamallahIsraelische Armee fasst tatverdächtige Palästinenser nach Anschlag
Zwei Tage nach einem tödlichen Anschlag auf einen 27-Jährigen hat die israelische Armee nahe Jericho vier palästinensische Tatverdächtige festgenommen. Ihre Waffen seien sichergestellt worden, hieß es in einer Mitteilung am Mittwoch.
Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurde bei der Razzia ein 22-jähriger Palästinenser getötet. Nach Armeeangaben ist einer der Festgenommenen der Mann, der dem Verdacht nach geschossen haben soll; die anderen drei gelten als Unterstützer. Zwei Männer hätten sich bei der Festnahmeaktion ergeben, auf zwei weitere sei während eines Fluchtversuchs geschossen worden, hieß es.
Schwere Ausschreitungen nach Tod von zwei Isrealis
Der 27-jährige Israeli, der auch über die US-Staatsbürgerschaft verfügte, war am Montagabend auf einer Straße in der Nähe des Toten Meers erschossen worden. Am Sonntag waren südlich von Nablus im nördlichen Westjordanland bereits zwei Israelis im Alter von 20 und 22 Jahren von einem mutmaßlich palästinensischen Täter erschossen worden.
Danach kam es zu schweren Ausschreitungen israelischer Siedler in der Nähe des Tatorts, bei denen Hunderte Palästinenser verletzt wurden. Dutzende Häuser, Läden und Autos wurden außerdem in Brand gesetzt.
13 getötet Isrealis und 64 getötete Palästinenser seit Jahresbeginn
Seit Beginn des Jahres wurden 13 Israelis und eine Ukrainerin bei palästinensischen Anschlägen getötet. Im gleichen Zeitraum kamen 64 Palästinenser ums Leben - sie wurden etwa bei Konfrontationen mit der israelischen Armee oder bei eigenen Anschlägen getötet.
Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600 000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt. (dpa)