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Zeuge meldet sich unerwartetDeutsche Ermittler prüfen mutmaßliche Vergewaltigung auf Mallorca

Lesezeit 3 Minuten
Ein Verdächtiger wurde von der Polizei zu dem Hotel gebracht, wo der sexuelle Übergriff stattgefunden haben soll. Das Hotel befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Partymeile am Ballermann.

Ein Verdächtiger wurde von der Polizei zu dem Hotel gebracht, wo der sexuelle Übergriff stattgefunden haben soll. Das Hotel befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Partymeile am Ballermann.

Fünf Mallorca-Touristen aus NRW sitzen in U-Haft, nun gibt es neue Entwicklungen im Fall. Ein Zeuge hat sich gemeldet.

Mit dem Fall der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung auf Mallorca sind nun auch Behörden in Deutschland befasst. „Wir werden ein Ermittlungsverfahren einleiten“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hagen am Donnerstag auf dpa-Anfrage. Dazu benötige man aber noch Informationen der spanischen Behörden.

Die Staatsanwaltschaft habe Kontakt zu den spanischen Stellen aufgenommen. Laut dem „Westfälischen Anzeiger“ (WA) habe seitens der spanischen Behörden formal noch kein Rechtshilfeersuchen an die Kreispolizeibehörde im Märkischen Kreis gestellt. Dies könnte die spanische Staatsanwaltschaft allerdings noch nachholen, um Informationen von den deutschen Behörden einzuholen.

Mutmaßliche Gruppenvergewaltigung am Ballermann: Fünf deutsche Touristen auf Mallorca in U-Haft

Fünf deutsche Touristen im Alter zwischen 21 und 23 Jahren, laut Westfälischem Anzeiger seit Kindestagen befreundet, werden beschuldigt, auf der spanischen Mittelmeer-Insel eine jüngere Urlauberin aus Deutschland in der vergangenen Woche zum Sex gezwungen zu haben oder dabei tatenlos zugeschaut zu haben.

Polizisten führen die Verdächtigen zu einem Termin mit dem Haftrichter auf der Mallorca. Zunächst war gegen sechs Urlauber aus Deutschland sind auf Mallorca schwere Vorwürfe erhoben worden, einer konnte jedoch glaubhaft machen, dass er an der mutmaßlichen Tat nicht beteiligt gewesen sein soll.

Polizisten führen die Verdächtigen zu einem Termin mit dem Haftrichter auf der Mallorca. Zunächst war gegen sechs Urlauber aus Deutschland sind auf Mallorca schwere Vorwürfe erhoben worden, einer konnte jedoch glaubhaft machen, dass er an der mutmaßlichen Tat nicht beteiligt gewesen sei.

Die Männer befinden sich auf Mallorca in Untersuchungshaft. Sie stammen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Nordrhein-Westfalen, aus dem Märkischen Kreis. Wenn Deutsche im Ausland mutmaßlich eine Straftat begingen, bestehe eine Verpflichtung zu Ermittlungen hierzulande, schilderte Oberstaatsanwalt Gerhard Pauli.

Deutsche Staatsanwaltschaft ermittelt wegen mutmaßlicher Gruppenvergewaltigung auf Mallorca – Zeuge meldet sich

Zudem habe sich ein Zeuge gemeldet, der im Polizeigewahrsam auf Mallorca mehrere Stunden neben den fünf Tatverdächtigen gesessen und ihre Gespräche mitgehört haben will. Der Mann habe sich in Deutschland an die Polizei gewandt, sagte Pauli. Er kenne die Aussagen des Zeugen, könne sich dazu aber nicht öffentlich äußern.

Ob der Zeuge die Männer aus dem Märkischen Kreis be- oder entlasten konnte, und warum er selbst in Polizeigewahrsam gesessen haben soll, wurde demnach nicht bekannt.

Mallorca-Urlauber aus NRW könnten von Richtertausch profitieren

Den deutschen Mallorca-Touristen drohen möglicherweise Monate in Untersuchungshaft, die in Spanien bis zu zwei Jahre andauern kann. Spanische Lokalmedien hatten jüngst die Chance der Beschuldigten, die Haftanstalt entgegen der erstinstanzlichen Entscheidung doch gegen eine Kaution verlassen zu dürfen, als gestiegen beurteilt.

Grund dafür ist ein Haftrichter-Tausch, dessen Hintergründe noch nicht eindeutig bekannt sind. Zunächst hatten mehrere Medien, unter anderem die Mallorca-Zeitung, berichtet, der Wechsel sei auf Wirken der Anwältin mehrerer Beschuldigten zustande gekommen. Andere Quellen zufolge fußte die Entscheidung auf Formalitäten.

Touristen aus NRW droht lange Untersuchungshaft und bei Verurteilung lange Haftstrafe

Über den weiteren Verlauf des Untersuchungsverfahrens entscheidet – dies haben die spanischen Behörden bestätigt – inzwischen jedenfalls nicht mehr das als rigoros eingeschätzte Richter Antoni Rotger und sein Gericht Nummer 8, sondern das Ermittlungsgericht Nummer 5, das am Tag der Tat Dienst hatte.

Medienberichten zufolge sollen mehrere Angehörige der Beschuldigten nach Mallorca gereist sein, um den mutmaßlichen Tätern beizustehen. Der Fall hat in den vergangenen Tagen auf Mallorca sowie in Deutschland für großes Aufsehen gesorgt. Den Beschuldigten drohen im Falle einer Anklage beziehungsweise Verurteilung jahrelange Haftstrafen. (pst mit dpa)