Schlagerkollegen verweigern einen gemeinsamen Auftritt mit dem umstrittenen Musiker. Der Sänger übt über soziale Medien harsche Kritik.
Umtrittener MusikerWendler-Comeback nach Protesten abgesagt

Bei Kollegen unerwünscht: Sänger Michael Wendler.
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Michael Wendler sollte Ende April 2024 im Rahmen einer „Schlager unter Palmen“-Reise auf Kreta sein Bühnen-Comeback feiern. Doch auf die Ankündigung folgte massiver Protest – von Schlager-Fans und Stars, die neben dem 51-Jährigen beim Festival auftreten sollten. Die Folge: Die Organisatoren haben das Event abgesagt.
Dazu waren die Veranstalter offenbar gezwungen, weil unter anderem die Sänger Ross Antony, Julian David und Zeitflug ihre Teilnahme an der Schlager-Reise zurückgezogen hatten. Sie wollten nicht mit Michael Wendler in Verbindung gebracht werden, der während der Corona-Pandemie in das Lager der Verschwörungsmythiker abgerutscht war und mit verschiedenen Äußerungen für Empörung gesorgt hatte, so die Stars.
Ross Antony: Distanziere mich zu 100% von Michael Wendler
Ross Antony sagte gegenüber „t-online“, er sei von der Wendler-Teilnahme überrascht worden. Zum Zeitpunkt seiner Zusage sei davon keine Rede gewesen und er wolle sich „zu 100 Prozent von Michael Wendler und seinen Aussagen distanzieren“, so der 49-Jährige.
Wendler äußerte sich am späten Donnerstagabend bei Facebook – und greift seine Schlagerkollegen an: Für ihn seien Ross Antony, Julian David und Zeitflug „bemitleidenswerte und charakterlose Künstler, die noch immer glauben, dass ihr Schweigen in der menschenverachtenden Corona-Zeit gut war.“ Die Distanzierungen der Sänger nennt er „lächerlich“. Die Künstler würden sich „ewig grinsend gegen Diskriminierung positionieren“, nun jedoch ihn mit ihrem Verhalten diskriminieren. Abschließend kündigte der Sänger an, bald neue Konzerttermine mitteilen zu wollen.
Michael Wendler übt harsche Kritik
Für die Absage der Schlager-Reise durch Veranstalter René Ulbrich äußerte Wendler Verständnis: „Er hat es einfach nicht nötig, sich von hirnlosen Internetpfeifen zu Unrecht beleidigen zu lassen.“ Ulbrich, selbst Schlagersänger, hatte sich zuvor bei Instagram zu Wort gemeldet: „Hass- und Hetzkommentare sowie beleidigende und verleumdende Nachrichten zu meiner Person, die mich erreicht und persönlich sehr getroffen haben, bestürzen mich.“ Man habe die Künstler „ausschließlich nach ihrem musikalischen Werk und Schaffen und keinesfalls nach ihren politischen Ansichten ausgewählt“.