Komiker wollte „Polster anlegen“Markus Majowski ruft Fans zu Spenden auf – und rudert nach massiver Kritik zurück

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Markus Majowski in einer Rolle als Filialleiter einer Bank auf der Bühne. (Archivbild)

Markus Majowski in einer Rolle als Filialleiter einer Bank auf der Bühne. (Archivbild)

Wegen einer Knie-OP fehlen Majowski die Einnahmen mehrerer Monate. Doch bei der anvisierten Spendensumme griff er zu hoch, gesteht er.

Der deutsche Schauspieler und Komiker Markus Majowski befindet sich aufgrund einer Knie-Operation laut eigener Aussage in Geldnot. Nach zwei „gruseligen Bühnenunfällen“ habe er ein neues Kniegelenk gebraucht. Operation und Reha seien zwar von der Versicherung gedeckt, allerdings könne er monatelang nicht arbeiten, schilderte Majowski seine Lage auf der Online-Plattform „Gofundme“ – und bat seine Anhängerinnen und Anhänger Ende Mai um Spenden.

Das Spendenziel setzte er auf 23.000 Euro an, „selbstverständlich“ werde er seine Ausgaben „bewusst einschränken“, ließ er wissen. Seither sind 6.950 Euro (Stand 2.7., 14.00 Uhr) zusammengekommen, allerdings muss sich der Schauspieler, der unter anderem in „Die Schwarzwaldklinik“, „Tatort“ oder „7 Zwerge – Männer allein im Wald“ mitwirkte, auch eine Welle der Kritik anhören.

Schauspieler Markus Majowski erntet nach Spendenaufruf scharfe Kritik

Er hätte mehr sparen sollen, monierten zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer. Andere wunderten sich, wie Majowski auf die Höhe der Summe komme, wenn die Krankenversicherung seine Behandlung doch zahle. Der in den 2000ern mit „Die Dreisten Drei“ populär gewordene Komiker geriet in Erklärungsnot und sah sich nun offenbar genötigt, auf die scharfe Kritik zu reagieren. In einem Interview mit dem Kölner Sender RTL unternahm Majowski deinen Erklärungsversuch.

Rund 7.000 Euro benötige er, um vier Monate lang seine Fixkosten abdecken zu können, berichtet der 60-Jährige. In diesem Zeitraum könne er wegen OP und Reha nicht arbeiten. „Alles was darüber wäre an Summe, war ursprünglich dafür gedacht, ein Polster anzulegen“, so Markus Majowski gegenüber RTL.

Markus Majowski in Erklärungsnot: Schauspieler rudert zurück

Von einem Polster war in seiner Kampagne zunächst nicht die Rede. Nach der scharfen Kritik ist Majowski nun offenbar selbst davon abgekommen. „Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr gebe ich zu, dass ich da auch einen Kurswechsel einschlagen muss – und werde“, sagt er RTL. Sollte der Betrag 7.000 Euro überschreiten, wolle er laut RTL in Form einer Spende an einen Verein „vielleicht doch etwas zurückgeben“.

Gleichzeitig kündigt er an, einen Nebenjob ausüben zu wollen – zweifelt sogleich aber an der Sinnhaftigkeit dieses Schrittes. „Selbst wenn ich jetzt – und ich mache das auch, ich werde bestimmt noch einen Nebenjob annehmen, die dann nicht so gut bezahlt sind – irgendwann sage ich denen dann wieder, jetzt muss ich kündigen. Es ist keine Kontinuität drin, wenn ich jetzt nebenbei was arbeite.“

Seine Familie wolle er nicht mehr um Geld bitten, er mache „das jetzt schon eine Weile“. Markus Majowski ist seit 38 Jahren Schauspieler und Komiker im Geschäft. 2012 spielte Markus Majowski die Hauptrolle in „Der Mann, der sich nicht traut“ von Curth Flatow im Theater am Dom in Köln.

Fall Majowski erinnert an Heinz Hoenig

Sein Spendenaufruf erinnert viele Nutzerinnen und Nutzer an den Fall Heinz Hoenig, für den aktuell ebenfalls eine Spendenaktion läuft. Anders als bei Majowski geht es bei dem 72-Jährigen allerdings nicht um ein kaputtes Knie, sondern um überlebenswichtige Operationen.

Hoenig, der seinen Durchbruch als Filmschauspieler 1981 als Funkmaat Hinrich im Kassenschlager „Das Boot“ hatte, liegt seit Wochen im Krankenhaus. Nach einem Eingriff an der Speiseröhre steht ihm Medienberichten zufolge eine weitere schwere Operation bevor. Hoenig, der schon seit Jahren keine Krankenversicherung mehr hat, ist auf Spenden angewiesen.

Größter Posten ist demnach die anstehende Aorta-Operation. Das Spendenziel liegt hier bei 500.000 Euro. (pst)

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