Archäologen haben in Österreich einen 25.000 Jahre alten Mammut-Schlachtplatz entdeckt. Der Fund liefert neue Erkenntnisse zur Steinzeitjagd.
Tatort aus der EiszeitMammut-Massaker in Österreich – Forscher machen spektakulären Fund

Menschen arbeiten an einer Ausgrabungsstelle in der Nähe von St. Pölten (undatiertes Handout). Archäologen haben in Österreich einen steinzeitlichen Schlachtplatz für Mammuts entdeckt.
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Archäologen haben in Österreich einen steinzeitlichen Mammut-Schlachtplatz entdeckt. Bei Ausgrabungen in einem Tal bei St. Pölten stießen sie auf die rund 25.000 Jahre alten Überreste von mindestens fünf erlegten Mammuts sowie Steinwerkzeuge, wie die Österreichische Akademie der Wissenschaften mitteilte. Die Forscher gehen von mehreren Dutzend Exemplaren dieser Elefantenart aus, deren Fleisch und Elfenbein dort von Mammutjägern verarbeitet wurde.
Eiszeit: Österreich war Jagdgebiet für Mammuts
An einer Stelle seien die Überreste von mindestens drei Tieren gefunden worden, darunter komplette und zerlegte Stoßzähne, aber kaum Wirbel und weniger Langknochen, sagte ein Forscher der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Andere Fundstellen deuteten darauf hin, dass dort ein Verarbeitungsprozess stattgefunden habe. „Die Menschen haben also irgendwie sortiert“, sagte der Archäologe.

Eine Frau arbeitet an einer Ausgrabungsstelle in der Nähe von St. Pölten (undatiertes Handout). Archäologen haben in Österreich einen steinzeitlichen Schlachtplatz für Mammuts entdeckt.
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Während der Eiszeit vor 25.000 Jahren zogen Mammutherden durch Mitteleuropa. Sie nutzten das Tal als Durchzugs- und Weidegebiet. „Es war offensichtlich ein idealer Ort, um die Mammuts zu beobachten. Die Menschen verstanden die Tiere und wussten, wann sie durch das Tal zogen“, so der Forscher.
Fossilfunde: Mammuts wurden auch in Deutschland gejagt
Auch in Polen und Tschechien würden solche Fundstellen untersucht, um mehr über die Bejagung und Nutzung des Wollhaarmammuts durch den Menschen zu erfahren und die Geschichte dieser ausgestorbenen Elefantenart zu rekonstruieren, hieß es.
Mammuts lebten auf der Erde von etwa 5 Millionen Jahren bis vor etwa 4.000 Jahren. Sie entwickelten sich in Afrika und breiteten sich nach Eurasien und Nordamerika aus. Während der letzten Eiszeit waren sie weit verbreitet und passten sich mit dickem Fell und Fettpolstern an das kalte Klima an.
Mammuts lebten auch auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Fossilienfunde, etwa in der Schwäbischen Alb oder Thüringen, belegen ihre Verbreitung. Prähistorische Kunstwerke aus Mammutelfenbein zeigen, dass frühe Menschen sie jagten und nutzten. Ihr Aussterben begann vor etwa 10.000 Jahren durch Klimaveränderungen und die Bejagung durch den Menschen. Die letzten überlebenden Mammuts starben auf der Wrangelinsel in der Arktis. (jag/dpa)