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Warnstufe Rot, FlugausfälleMallorca wird von heftiger Unwetter-Front heimgesucht

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Sturmschäden am Strand von Santa Ponsa im Südwesten von Mallorca am Mittwoch (14. August)

Sturmschäden am Strand von Santa Ponsa im Südwesten von Mallorca am Mittwoch (14. August)

Auf die Hitzewelle folgt das Unwetter: Mallorca kämpft seit Mittwoch gegen Regenmassen und Sturmschäden an.

Nach Wochen voller Hitze mit teilweise über 40 Grad, bei denen es mehrere temperaturbedingte Todesopfer auf Mallorca gab, wird die Urlaubsinsel nun von heftigen Unwettern heimgesucht. Am Mittwoch machten sich Sturm und heftiger Regen bereits tagsüber bemerkbar, sodass auch zahlreiche Flüge gestrichen werden mussten. Auch am Donnerstag hat sich die Lage noch nicht beruhigt. Die Rettungsdienste der Insel sind in höchster Alarmbereitschaft.

Am Flughafen Palma wurden bis zum Mittwochnachmittag 44 Flüge wetterbedingt gestrichen, wie die zuständigen Behörden der spanischen Urlaubsinsel mitteilten. 23 Ankünfte und 21 Abflüge seien betroffen gewesen, hieß es, viele davon von und nach Deutschland. Fast alle anderen Verbindungen hätten zum Teil große Verspätungen aufgewiesen.

Fluggäste stranden am Flughafen von Palma

Auf der Website des Flughafens ist zu lesen, dass es einen „abrupten Wetterwechsel, gekennzeichnet durch Stürme und starke Regenfälle“ gegeben habe. Dieses Phänomen habe den Flugbetrieb erheblich gestört.

Hinzu kam, dass das Unwetter ausgerechnet mit dem spanischen Feiertag Mariä Himmelfahrt am Donnerstag (15. August) zusammenfiel. Besonders viele Menschen sind unterwegs, und daher führten die Störungen im Flugbetrieb zu erheblichem Chaos und Unmut bei Urlaubern. Auch am Donnerstag wurden einige Verbindungen gestrichen, viele hatten Verspätung.

Wetterdienst mit Warnstufe Rot für Mallorca

Denn auch am Donnerstag hatte sich die Lage noch nicht beruhigt: Der Wetterdienst Aemet hatte für die Nacht und bis 11 Uhr am Vormittag die höchste Warnstufe Rot für Teile Mallorcas ausgerufen. Besonders über den Nordosten der Insel zogen heftige Gewitter, verbunden mit Sturm und Regen.

Innerhalb von zwölf Stunden könne eine Regenmenge von 180 Litern pro Quadratmeter erreicht werden, womöglich sogar in einem kürzeren Zeitraum von vier oder fünf Stunden, wurde gewarnt. Daher wurden alle Aktivitäten mit größeren Menschenansammlungen am Donnerstag verboten. Davon betroffen waren etwa Dorffeste oder Konzerte. Generell wurde vor dem Aufenthalt im Freien gewarnt. Parks wurden abgesperrt.

Am Donnerstagvormittag wurde die Warnstufe dann leicht auf Orange herabgesetzt, von einer wirklichen Entspannung konnte aber noch nicht die Rede sein.

Mallorca: Straßen überflutet, Bahnstrecke unterspült

Die Feuerwehr rückte seit Mittwoch immer wieder aus, um umgestürzte Bäume zu beseitigen oder vollgelaufene Keller leerzupumpen. In einigen Orten wurden Straßen überflutet. Normalerweise im Sommer ausgetrocknete Torrents (Sturzbäche) füllten sich schnell mit Wasser und traten über die Ufer.

Beim Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter, zeigen Videos die Zerstörungen, die die starken Regenfälle vor allem im Osten auslösten. In Manacor wurden Berichten zufolge Büros der dortigen Konzerthalle überschwemmt. Die Bahnverbindung zwischen Sineu und Manacor musste wegen Unterspülung der Gleise eingestellt werden.

Bäume stürzten um, fielen auf Autos und blockierten Straßen. Boote gerieten in Seenot und benötigten Hilfe der Seenotrettung.

Trotz der schweren Unwetter scheinen Menschen nicht zu Schaden gekommen zu sein. „Der Notruf 112 hat in den letzten 12 Stunden insgesamt 27 Vorfälle bewältigt. Keiner von ihnen war besonders schwerwiegend“, heißt es am Donnerstagmittag von der Balearen-Verwaltung.