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Beweisfoto aufgetauchtNeue Hoffnung für inhaftierte Kegelbrüder auf Mallorca

Lesezeit 3 Minuten
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Die Bar „Why not Mallorca“ in der Nähe des Ballermanns stand am 20. Mai 2022 in Flammen. 

Palma de Mallorca – Seit mehr als sechs Wochen sitzen acht deutsche Mallorca-Touristen inzwischen auf der Balearen-Insel in Untersuchungshaft. Ihnen wird vorgeworfen, den Brand in einer Bar versursacht zu haben. Nun aber gibt einem Bericht der „Bild“ zufolge neue Hoffnung für die Männer.

Demnach habe die Verteidigung die Freilassung der Beschuldigten beantragt. Der Antrag stützt sich unter anderem auf ein aufgetauchtes potenzielles Beweisfoto. Es soll einen Unbekannten zeigen, der bei dem Brand in der Ballermann-Bar „Why not Mallorca“ eine Rolle gespielt haben könnte.

Neues Beweisfoto: Unbekannter soll zum mutmaßlichen Tatzeitpunkt auf Nachbarbalkon geraucht haben

Das mit dem Handy aufgenommene und per WhatsApp verschickte Foto soll zwei der deutschen Männer auf dem Balkon ihres Hotelzimmers zeigen, im Hintergrund lehnt sich auf dem Eckbalkon dahinter ein unbekannter Mann über das Geländer. Laut „Bild“ soll er eine Zigarette in der Hand halten.

Dem Bericht zufolge sei das Foto am 20. Mai um 14.49 Uhr an Freunde in Deutschland verschickt worden. Etwa eine halbe Stunde später brannte das Schilfdach der „Why not Mallorca“-Bar. Der unbekannte Mann käme der Argumentation nach demnach auch als Täter in Frage. Jedoch gibt es Rätsel.

Nach Angaben der spanischen Polizei soll das besagte Nachbarzimmer der Kegelbrüder ab 14.28 Uhr unbewohnt gewesen sein. Es bedarf also weiterer Ermittlungen, um den Unbekannten als Tatverdächtigen auszuschließen.

Brand auf Mallorca: Unterstützt die Staatsanwaltschaft die Freilassung?

Der Anwalt der Beschuldigten deutschen Urlauber ist optimistisch, dass das Foto seine Klienten entlastet. Die Möglichkeit auf eine baldige Freilassung sei vor allem deshalb gestiegen, weil die Staatsanwaltschaft selbst die Männer nicht mehr hinter Gittern sehen wolle.

„Sie haben wieder Grund zur Hoffnung, denn die Staatsanwältin hat sich heute für ihre Entlassung ausgesprochen. Damit steigen unsere Chancen.“ Bereits diese Woche soll der Richter in dem Fall eine Entscheidung fällen.

Für die acht Männer würde eine Freilassung das vorläufige Ende eines Mallorca-Aufenthalts bedeuten, den sie sich ganz anders vorgestellt hatten.

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Kurz nach dem Brand am 20. Mai wurden die insgesamt 13 verreisten Mitglieder des Kegelclubs „Stramm am Tisch“ aus Nordrhein-Westfalen festgenommen. Ihnen wird seither vorgeworfen, mit Zigarettenkippen das Feuer versursacht zu haben. Bei dem Brand wurden die Bar einer Kölner Wirtin sowie angrenzende Gebäude schwer beschädigt, zwei Menschen wurden verletzt.

Familien der beschuldigten Kegelbrüder hinterlegten Solidarhaftung

Vier der Männer durften die Haftanstalt nach Rücklage einer Kaution verlassen, einer wurde ohne Bedingungen entlassen. Er soll zum Zeitpunkt des Brandes unter der Dusche gestanden haben.

Erst vergangene Woche hatte der zuständige Richter eine Freilassung abgelehnt, es bestehe Fluchtgefahr, so die Argumentation. Die Familien der Beschuldigten sollen zuvor die von der spanischen Justiz geforderten rund 500.000 Euro als „Solidarhaftung“ für die Schäden des Brandes gezahlt haben – in der Hoffnung, dass ihre Angehörigen auf Kaution aus der U-Haft entlassen werden.

Allerdings ist das Geld offenbar noch nicht auf dem spanischen Konto eingegangen. Sollte der Richter den Antrag der Verteidigung auf Freilassung nach Auftauchen des neuen Beweisfotos ablehnen, will diese laut Angaben der „Bild“ Berufung einlegen. (pst)