Auf der Baleareninsel hat es heftig geregnet, es standen Straßen unter Wasser und vereinzelt stürzten Bäume durch Sturmböen um.
Warnungen in SpanienErdrutsche und Überschwemmungen auf Mallorca nach Starkregen
Spanien kommt in diesem Herbst nicht zur Ruhe: Erneut ist ein Tiefdruckgebiet über Teile des Landes gezogen. Die höchste Warnstufe Rot galt für Teile der Regionen Katalonien im Nordosten des Landes und Andalusien im Süden, wie der staatliche Wetterdienst Aemet auf der Plattform X, ehemals Twitter, mitteilte.
Aemet warnte am Mittwochmittag mit besonderer Dringlichkeit vor starken bis sintflutartigen Regenfällen in Málaga, Granada und später auch an der Küste von Valencia.
Die Spanier sind maximal angespannt, denn erst zwei Wochen zuvor waren insbesondere in der Region Valencia nach Starkregenfällen mehr als 200 Menschen gestorben. Noch immer laufen die Aufräumarbeiten, die Zahl der Toten könnte sogar noch steigen. Es gab heftige Kritik an den Behörden, die nach Ansicht vieler Betroffener nicht rechtzeitig gewarnt hatten. Die Bevölkerung steht nach der Tragödie noch immer unter Schock.
Starkregen am Dienstag auf Mallorca
Auch auf der Baleareninsel Mallorca gingen bereits am Dienstag starke Regenfälle nieder, die vielerorts zu Schäden führten. Die Feuerwehr war zu zahlreichen wetterbedingten Einsätzen unterwegs. Wie schon einige Wochen zuvor gehörte die Region um Manacor im Osten der Insel zu den besonders betroffenen Gebieten. Bei Manacor mussten Straßen gesperrt werden, da sie unpassierbar waren.
Wie die „Mallorca-Zeitung“ berichtet, mussten dann am Mittwochmorgen zwei Fahrer aus ihren Autos befreit werden. Sie konnten aufgrund der Wassermassen nicht mehr aus ihren Fahrzeugen herauskommen. Ein Fahrer wurde demnach bei Cales de Mallorca in Sicherheit gebracht, der andere auf der Landstraße zwischen Manacor und Sant Llorenç. In Porto Cristo trat wie bereits vor einigen Wochen ein Sturzbach über die Ufer. In der Tramuntana, der Gebirgskette im Norden Mallorcas, fiel unterdessen der erste Schnee. Er blieb jedoch nicht lange liegen.
Es gab örtlich einige kleine Erdrutsche sowie umgestürzte Bäume, wie der Notdienst der Balearen auf X mitteilte. Am Mittwochmorgen zogen die Unwetter gen Westen Richtung spanisches Festland weiter. Nur für die Ostküste der Insel galt noch die dritthöchste Warnstufe Gelb.
„Kaltlufttropfen“ für Unwetter-Katastrophe in Spanien veantwortlich
Seit der Unwetter-Katastrophe auf dem spanischen Festland mit mehr als 220 Toten ist immer wieder vom Wetterphänomen des sogenannten Kaltlufttropfens die Rede, das vor allem im Herbst auftritt. Auf Spanisch heißt dies „Gota Fría“. Dabei fließt kalte Luft in mehreren Kilometern Höhe aus nördlichen Breiten ein. So wird über dem zu dieser Jahreszeit noch warmen Mittelmeer Starkregen ausgelöst. Dieser Effekt hat sich in den vergangenen Jahren durch den Klimawandel immer weiter verstärkt.
Insbesondere in diesem Jahr war das Mittelmeer so warm wie noch nie zuvor. Dadurch verdunstet mehr Feuchtigkeit, was bei entsprechenden Wetterlagen wie dem „Gota Fría“ zu noch stärkeren Niederschlägen führt. Eine andere spanische Bezeichnung für das Phänomen ist auch DANA (Depresión Aislada en Niveles Altos) oder Isoliertes Höhentiefdruckgebiet. (mit dpa)