Ein harmloser Einkaufsbummel wird zur Affäre – heimliche Fotos einer jungen Royal sorgen für Wirbel und Kritik an den Medien.
Royaler Ausflug mit FolgenKronprinzessin Leonor geht privat shoppen – Fotos lösen Kontroverse aus

Prinzessin Leonor nimmt an einer Flaggenzeremonie an Bord der Elcano in Montevideo, Spanien, teil. (Archivbild)
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Die spanische Botschaft in Chile hat wegen der Verbreitung von Fotos von Kronprinzessin Leonor Anzeige erstattet. Die Bilder, die die 19-Jährige beim Besuch eines Einkaufszentrums im südchilenischen Punta Arenas rund 3.000 südlich der Hauptstadt Santiago de Chile zeigen, seien illegal weitergegeben und von Medien im südamerikanischen Land veröffentlicht worden, berichteten die spanischen Zeitungen „El País“ und „El Mundo“ sowie andere Medien unter Berufung auf das Königshaus in Madrid.
Nach spanischen Angaben stammen die Bilder aus Überwachungskameras des Einkaufszentrums. Dies lasse darauf schließen, dass das Sicherheitspersonal die Fotos unrechtmäßig an die Medien weitergegeben habe. Ein solches Verhalten sei inakzeptabel und verstoße gegen die Datenschutzgesetze in Chile und Spanien.
Leonor von Spanien: Einkaufszentrum weist Vorwürfe zurück
Das Einkaufszentrum bestätigte inzwischen in einem Kommuniqué die Weitergabe der Fotos, wies aber alle Vorwürfe zurück. „Die verbreiteten Bilder wurden den Medien von der Freizone Punta Arenas auf Anfrage für journalistische Zwecke zur Verfügung gestellt“. Der private Besuch von Leonor in einem öffentlich zugänglichen Bereich am Donnerstag sei „unter völlig normalen Bedingungen“ verlaufen. „Zu jeder Zeit bewegte sie sich in sicheren Bereichen, ohne angesprochen oder gestört zu werden“, hieß es.

Leonor bewies bereits vor dem Ablegen in Cádiz Mut und körperliche Fitness. (Foto Archiv)
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Die Tochter von König Felipe VI. und Königin Letizia absolviert derzeit einen Teil ihrer militärischen Ausbildung auf dem spanischen Schulschiff „Juan Sebastian Elcano“, das vor Punta Arenas in Südamerika bereits Salvador (Brasilien) und Montevideo (Uruguay) ansteuerte. An Bord genießt die Prinzessin laut Königshaus keine royale Bevorzugung: Sie teilt sich mit zwei Kolleginnen eine kleine Kabine, schläft in einer Koje und benutzt Gemeinschaftstoiletten.
Leonor befindet sich seit 2023 in der militärischen Ausbildung, zunächst für ein Jahr beim Heer. Danach wird sie bei der Luftwaffe unter anderem zur Pilotin ausgebildet. Auf den monatlichen Sold von 400 Euro verzichtet sie.
Wirbel um Infantin Sofía
Auch Leonors Schwester stand in letzter Zeit im Fokus der Medien. Im Januar sorgte ein angebliches TikTok-Video der spanischen Infantin Sofía für Verwirrung und große Aufmerksamkeit in den sozialen Netzwerken. Das kurze Video, das unter anderem von der Lifestyle-Plattform „Woman Madame Figaro“ aufgegriffen wurde, zeigt eine tanzende junge Frau, die der jüngsten Tochter von König Felipe VI. sehr ähnlich sieht und wurde innerhalb kürzester Zeit vielfach geteilt, vor allen Dingen, nachdem mehrere spanische Medien darüber berichtet hatten.
Zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer diskutierten daraufhin über ihr Aussehen, ihr Verhalten und ob es sich für eine Prinzessin zieme. Obwohl die Aufnahmen viral gingen, handelt es sich bei dem Account jedoch nicht um ein offizielles Profil der Infantin. Die Inhaberin meldete sich später und klärte die Verwechslung auf, dass es lediglich eine gewisse Ähnlichkeit gäbe. (jag/dpa)