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Neue Details bekanntgegebenSo soll die Krönung von Charles III. ablaufen

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Charles (l-r), damaliger Prinz von Wales und Gründer und Präsident der Stiftung und seine Frau Camilla.

König Charles III. und Königin Camilla

Über eine eher schlichte Krönungszeremonie war spekuliert worden, aber nun ist klar: Auch der neue britische Monarch hat es gern prunkvoll. Was der Buckingham-Palast bisher verraten hat.

Knapp zwei Wochen ist es nun her, dass Prinz Harry seine mit Spannung erwartete Autobiografie „Spare“ (deutscher Titel: „Reserve“) veröffentlicht hat. Millionen Leser weltweit erhielten seitdem einen einmaligen Einblick hinter die Kulissen des britischen Palastes. Neben pikanten Details aus dem Privatleben des Royals enthüllte das Buch hauptsächlich eines: dass sich hinter dem Pomp, der das Königshaus ausmacht, normale Menschen verbergen.

Der Palast reagierte nicht auf die in den Memoiren gemachten Anschuldigungen, die sich insbesondere gegen König Charles III. und Prinz William richteten – zumindest nicht direkt. Eine öffentliche Erklärung blieb aus. Es herrschte Stille. Anders als Prinz Harry folgte das Königshaus damit der seit Jahren geltenden Regel, die einst die im vergangenen September gestorbene Queen Elizabeth II. aufgestellt hatte: „Beschwere dich nie, erkläre dich nie.“

In der Nacht zum Sonntag erschien schließlich eine Pressemitteilung. Auf knapp drei Seiten entfaltete der Palast jedoch nicht etwa seine Meinung zur Harrys Autobiografie, sondern veröffentlichte Details zu den anstehenden Krönungsfeierlichkeiten von König Charles III. Die Mitteilung bezeichnete das royale Großereignis, das vom 6. bis zum 8. Mai stattfinden soll, als einen „Anlass für Feier und Prunk“ – und warf damit Spekulationen über eine abgespeckte Version über Bord.

Zeremonie in Westminster Abbey

Die eigentliche Krönung, die etwa zwei Stunden dauern soll, findet demnach am Samstagvormittag (6. Mai) in der Westminster Abbey statt. Dort wird Justin Welby, der Erzbischof von Canterbury, Charles und Camilla krönen. Anschließend wird das Königspaar in der goldenen Kutsche in Begleitung weiterer Mitglieder der Royal Family zurück in den Buckingham-Palast ziehen. Dort wird sich das Paar zum Abschluss der Feierlichkeiten auf dem Balkon zeigen.

Es werde sich um einen Gottesdienst handeln, der die heutige Rolle des Monarchen widerspiegelt, in die Zukunft blickt, aber auch in langjährigen Traditionen und Prunk verwurzelt ist, teilte der Palast mit. Das ist ganz nach dem Geschmack vieler Briten. Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „Techne UK“ sind 72 Prozent begeistert davon, dass Charles und Camilla im Rahmen einer traditionellen Zeremonie in der Westminster Abbey gekrönt werden.

Am folgenden Sonntag (7. Mai) ist dann ein Konzert mit „globalen Musikikonen und zeitgenössischen Stars“ auf Schloss Windsor, außerhalb von London, geplant. Diese Ankündigung erinnert an die Feierlichkeiten anlässlich des 70-jährigen Thronjubiläums von Elizabeth II. im Juni vergangenen Jahres. Damals traten zu Ehren der mittlerweile verstorbenen Königin Musiker wie Diana Ross, Alicia Keys, Rod Stewart sowie die Band Queen auf.

Diverser Krönungschor

Zudem soll ein „Krönungschor“ zusammengestellt werden, dem Mitglieder vieler besonderer Chöre – etwa von Geflüchteten, Mitgliedern der LGBTQ+-Gemeinde oder Hörbehinderten – angehören sollen. Damit werde laut der britischen Kulturministerin Michelle Donelan eine „Mischung aus Tradition und Moderne, Kultur und Gemeinschaft, die unser Land großartig macht“, gefeiert. Der Montag (8. Mai) wurde überdies zu einem Feiertag erklärt. Unter dem Motto „Big Help“ („Große Hilfe“) wird die Bevölkerung ermuntert, Freiwilligenarbeit in ihren Gemeinden zu leisten.

Zum langen Krönungswochenende werden Dutzende Staatsoberhäupter aus aller Welt sowie Zehntausende Besucher in London erwartet. Bis zu 3000 Prominente und Vertreter von Wohltätigkeitsorganisationen sollen bei der Zeremonie in der Westminster Abbey dabei sein. Offen blieb, ob Prinz Harry sowie Herzogin Meghan an den Feierlichkeiten teilnehmen werden. Fest steht allerdings, dass der 38-jährige Prinz keine offizielle Rolle übernehmen wird.