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KommentarWer die Corona-App gefährlich findet, sollte sein Smartphone versenken

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Ab Dienstag ist die neue App erhältlich.

Berlin – Wem vertraue ich? Diese Frage ist in unserer unübersichtlichen Welt schwer zu beantworten. Leider fürchten sich viele Menschen vor dem Falschen. Wenn in Umfragen rund vier von zehn Erwachsenen die Corona-App nicht installieren wollen, weil sie Datenschutzbedenken haben oder sie für unnötig halten, dann weckt das Verwunderung. Die Ablehnung der App ist ein typisches Beispiel falscher Einschätzung von Gefahren – so wie Vielen eine Flugreise gefährlicher erscheint als eine Autofahrt, obwohl sie statistisch gesehen viel sicherer ist. Viel gefährliches als beides zusammen ist übrigens die Treppe.

Die Corona-App kann helfen, das Leben zu normalisieren, die Pandemie auslaufen zu lassen und den Absturz der Wirtschaft aufzuhalten. Sie hat die Zustimmung des Bundesdatenschutzbeauftragten, der vom Parlament gewählt ist. Der Programmcode ist für alle Interessierten einsehbar, und auch gewiefte Informatiker finden nur sehr spezielle Kritikpunkte. Die App fällt unter die vorhandenen Datenschutzgesetze und ist damit bestens reguliert.

Im Vergleich dazu ist WhatsApp aus dem Hause Facebook eine absolute Datenkrake. Google Maps funkt laufend nach Hause, wo wir sind. Strategiespiele erstellen Psycho-Profile. Alle diese Daten werden zu kommerziellen Zwecken in den betreffenden Unternehmen gesammelt. Die betreffenden Firmen sitzen in den USA und China und sind den dortigen Geheimdiensten zur Kooperation verpflichtet. Die deutschen Macher der Corona-App sammeln dagegen fast gar nichts. Die Informationsverarbeitung findet auf dem eigenen Gerät statt.

Wer die Corona-App in ihrer derzeitigen Form gefährlich findet, sollte sein Smartphone sofort in den nächsten Fluss schmeißen. Allenfalls Faulheit wäre ein gültiges Argument gegen ihren Einsatz.