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Nach EntwarnungBrandenburgs Innenminister verteidigt Löwensuche in Kleinmachnow

Lesezeit 2 Minuten
21.07.2023, Brandenburg, Kleinmachnow: Michael Grubert (SPD), Bürgermeister von Kleinmachnow, erklärt bei einem Pressegespräch anhand von Fotos, weshalb es sich bei dem gesuchten Raubtier um keine Löwin handelt.

Michael Grubert (SPD), Bürgermeister von Kleinmachnow, erklärt bei einem Pressegespräch anhand von Fotos, weshalb es sich bei dem gesuchten Raubtier um keine Löwin handelt.

Eine Löwin ist nicht gefunden worden, nur Wildschweine wurden in Kleinmachnow entdeckt. Der Einsatz löst eine Debatte über Kosten und Umfang aus.

Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) hat den Großeinsatz der Polizei bei der Suche nach einer mutmaßlichen Löwin in Kleinmachnow südlich von Berlin verteidigt. „Die Sicherheit der Bevölkerung hat oberste Priorität“, sagte Stübgen der Deutschen Presse-Agentur.

„Nach den ersten Hinweisen konnte nicht ausgeschlossen werden, dass wir es mit einem Raubtier zu tun haben - und es wäre auch nicht das erste gefährliche Tier gewesen, das in unserer Region ausgerissen ist.“ Die Maßnahmen seien daher „absolut angemessen“ gewesen. Er danke allen beteiligten Einsatzkräften.

Kleinmachnow: Polizei und Jäger suchen nach mutmaßlichem Raubtier

Über einen Tag lang hatte die Polizei mit Jägern und anderen Experten im Raum Kleinmachnow in Brandenburg und im Süden Berlins nach einem Wildtier gesucht. Nach einem Video und einer Beobachtung durch Polizisten gingen die Beamten davon aus, dass dort eine Löwin unterwegs sein könnte.

12.07.2023, Brandenburg, Potsdam: Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) spricht auf einer Pressekonferenz.

Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) spricht auf einer Pressekonferenz Anfang Juli 2023.

Am Freitag wurde die großangelegte Suche jedoch beendet, weil sich nach Angaben des Bürgermeisters von Kleinmachnow, Michael Grubert (SPD), und der Polizei keine Hinweise auf eine Löwin fanden. Die Behörden sahen keine akute Gefahr mehr, eine Warnung wurde aufgehoben.

Innenministerium Brandenburg: Maßnahmen waren erforderlich

Der Innenminister verwies darauf, dass die Polizei dennoch vorerst mit verstärkten Kräften vor Ort bleibt. „Nachdem alle Suchmaßnahmen keine weiteren Hinweise auf eine Löwin erbracht haben, können wir verantworten, den Kräfte-Ansatz jetzt anzupassen“, sagte Stübgen. „Wir bleiben aber vorerst mit einer verstärkten Polizeipräsenz vor Ort und sind für die Bürger jederzeit ansprechbar.“

Das Innenministerium hält die Maßnahmen für erforderlich. Weil der Einsatz noch nicht ausgewertet sei, könnten derzeit keine Aussagen zu den Gesamtkosten gemacht werden, teilte Ministeriumssprecher Martin Burmeister mit. Der Vize-Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Heiko Teggatz, hatte in der „Bild“-Zeitung die Kosten kritisiert. „Bei diesem Einsatz handelt es sich zweifelsfrei um die teuerste Safari, die es in Deutschlands Wäldern je gegeben hat“, sagte er der Zeitung. Ein solcher Einsatz mit Hubschraubern, Drohnen und mehreren Hundert Einsatzkräften koste den Steuerzahler schnell mehrere 100.000 Euro. (dpa)